grickschat
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Hallo,
Kann mir jemand was über die Bedeutung und herkunft des Namens "Grickschat" sagen? Ich habe Wurzeln im ehemaligen Ostpreußen. Vielen dank
gurkenhamster
Vielen Dank! Das hat mir sehr geholfen!
gurkenhamster wrote:Hallo,
Kann mir jemand was über die Bedeutung und herkunft des Namens "Grickschat" sagen? Ich habe Wurzeln im ehemaligen Ostpreußen. Vielen dank
gurkenhamster
Ihr Name ist preußisch-litauisch und abgeleitet von litauisch GRIGÙZ`´AS mit der Bedeutung "kurzbeinig", "klein von Wuchs".
Im Internet finden sich zahllose Varianten des Namens:
http://www.online-ofb.de/famlist.php?ofb=memelland&b=G&lang=de&modus=
GRIGOSCHIES
GRIGOßIES
GRIGOSZIES
GRIGOSZIS
GRIGSCHAT
-----------
GRIEGUSZIES
GRIEGUSZIS
---------------
GRICKSCHAS
GRICKSCHAT
GRICKSCHEIT
GRICKSCHIS
GRICKSCHUS
GRICKSZAS
GRICKSZIS
GRICKSZUS
Wilius Kalwaitis S. 10
http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=28001
Grikszas
Grikszaitis
Grikszus
Grikszkatis
Google:
Grigoscheit
Grigoschat
Griguschat
Grigoszat
Grigoszeit
Griguszeit
Grikszat
Grikszeit
vielleicht auch (mit Lautvertauschung von K und SCH):
Grischkat
Grischkeit
Grischkus
Griszkat
GRICKSCHAT hieß ursprünglich GRIGUZ`´ATIS und bedeutete "Sohn des GRIGÙZ`´AS". -ATIS (oder -AITIS) ist ein sogenanntes patronymisches Suffix. Aus ihm wird durch Einfluß des Deutschen in Ostpreußen immer
-AT (oder -EIT).
Neben den Namen auf -AS, -AT und -EIT gibt es auch die Endungen -US, -IS, -IES. Namensendungen sind im Litauischen sehr variabel und es ist theoretisch möglich, daß die oben genannten memelländischen Litauer alle den gleichen kleinwüchsigen Ahnen hatten.
Die Schreibung SZ wird in Ostpreußen normalerweise für ein stimmhaftes
/sch/ gesetzt, die Aussprache ist die gleiche wie bei /j/ von Französisch "journal". Die heutige Schreibung ist Z`´.
Durch den Wegfall des U (Schreibung auch O) in GRIGUZ`´AT rücken
G und Z` zusammen. Das ist aber eine Lautkombination, die dem Deutschen fremd ist. Und so kommt es wiederum durch den Einfluß des Deutschen zu einer Verhärtung von G und Z` zu K und stimmlosem /SCH/.
CK in GRICKSCHAT ist einfach eine deutsche Schreibkonvention für den Laut /k/.
Du hast viel dazu gelernt. Gratuliere. Viel Text... Ob es an Lebensweisheit reicht?
Beate
Szillis-Kappelhoff wrote:Du hast viel dazu gelernt. Gratuliere. Viel Text... Ob es an Lebensweisheit reicht?
Beate
Ja, das wäre schon ein halbes Namensgutachten. Nur eines ist mir nicht klar: ist die lautliche Umwandlung von GZ`´ in KSCH nun eine regressive oder eine progressive Assimilation?
monte wrote: Nur eines ist mir nicht klar: ist die lautliche Umwandlung von GZ`´ in KSCH nun eine regressive oder eine progressive Assimilation?
Weder noch, da GRICKSCHAT eine eingedeutschte Form ist und es im Dt., im Gegensatz zu den slaw. (und wohl auch balt.) Sprachen, an dieser Stelle keine solche Assimilation gibt. Am Sllbenende werden im Dt. alle stimmhaften Konsonanten stimmlos.
MfG
Hallo,
Monte, es gibt ein Projekt, die "litauischen Namen Ostpeußens" demnächst als Buch erscheinen zu lassen. Du weißt Bescheid?!
Vorweg: im baltischen Raum gibt es -grob gesagt- das Lettische, das Kurische, das Zemaitische (Niederlitauische), das Prußische und das polnisch beeinflusste Hochlitauische (Aukschtaischte).
Ich will es mal an einem Beispiel aus einem ganz anderen Gedankenkreis festmachen:
Man ist vor die einfache Aufgabe gestellt, die Oberfläche einer Pyramide auszurechnen. Und da kommst du, und rechnest etwas äußerst penibel vor. Leider benutzt du dabei aber die Formel des Kegels.
Du hast etwas mit ganz viel Mühen ganz toll abgeleitet, dekliniert und was sonst noch alles. Aber du befindest dich in der falschen Sprache und im falschen Kulturraum. Auch wenn du äußerst fleißig und gewissenhaft vorgegangen bist... Soll ich dich loben oder soll ich sagen: Problem nicht erkannt = Ergebnis vergeigt?
Jung´chen, ich erkenne in dir Potential! Befass dich doch bitte erst mit der Bevölkerungswanderung und danach erst mit der Linguistik!
Ich bin ein Fossil und kenne das alles noch aus eigenem Anhören!
Bitte glaub mir und werde selbstbestimmt und ernsthaft!
Beate
Nur aus Neugierde: Warum nennst du dich mit deinem Alias-Namen ausgerechnet nach dem prußischen Natanger Erkus Mants???
Beate
Szillis-Kappelhoff wrote:Hallo,
Monte, es gibt ein Projekt, die "litauischen Namen Ostpeußens" demnächst als Buch erscheinen zu lassen. Du weißt Bescheid?!
Vorweg: im baltischen Raum gibt es -grob gesagt- das Lettische, das Kurische, das Zemaitische (Niederlitauische), das Prußische und das polnisch beeinflusste Hochlitauische (Aukschtaischte).
Ich will es mal an einem Beispiel aus einem ganz anderen Gedankenkreis festmachen:
Man ist vor die einfache Aufgabe gestellt, die Oberfläche einer Pyramide auszurechnen. Und da kommst du, und rechnest etwas äußerst penibel vor. Leider benutzt du dabei aber die Formel des Kegels.
Du hast etwas mit ganz viel Mühen ganz toll abgeleitet, dekliniert und was sonst noch alles. Aber du befindest dich in der falschen Sprache und im falschen Kulturraum. Auch wenn du äußerst fleißig und gewissenhaft vorgegangen bist... Soll ich dich loben oder soll ich sagen: Problem nicht erkannt = Ergebnis vergeigt?
Jung´chen, ich erkenne in dir Potential! Befass dich doch bitte erst mit der Bevölkerungswanderung und danach erst mit der Linguistik!
Ich bin ein Fossil und kenne das alles noch aus eigenem Anhören!
Bitte glaub mir und werde selbstbestimmt und ernsthaft!
Beate
Ja und, ist GRICKSCHAT falsch erklärt?
Update:
Der litauische Sprachwissenschaftler Zinkevicius leitet den Namen von GREGORIUS ab.
Daraus wird die Variante GRIGALIUS, dieses verkürzt zu GRIGAS und von diesem GRIGAS gibt es eine ganze Menge von Ableitungen, u.a. GRIGOS/SCH/AITIS und GRIKS/SCH/AITIS.
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Hallo,
schau mal bitte den Ortsnamen Grikschen an:
* http://wiki-de.genealogy.net/Grikschen
Beate