Informationsgehalt von Gewässernamen
Es zeigt sich, dass man die Namen - alte wie junge Bildungen - nach folgenden Bedeutungsgruppen gliedern kann:
- Nach Eigenschaften des Wassers: Farbeindrücke, Geräusche, Geruch, Geschmack, Tastsinn (naß, kalt, heiss), Reinheit- und Unreinheit, Lauterbach (vgl. geläutert).
- Nach der Bewegung des Wassers: Schnell, langsam, wild, mild, wut, gut... Milde, Wilde, Gutach
- Nach Wasserreichtum bzw. -armut.: Schwellbach
- Nach Eigenschaften des Flussbetts und -ufers. Steinbach
- Nach Auffälligkeit des Laufes: Krumme etc.
- Nach Flora und Fauna am/im Bach. Biberbach; Am/Im Bach lebende Tiere. Rossbach, Hengestlachen
- Nach relativer Länge: Mittel-, Hinter-, Zwerchbach.
- Nach menschlicher Tätigkeit: Mühlbach.
- Nach Besitzer oder Nutznießer: Frohnbach, Nonnenbach.
- Nach historischen Sachverhalten: Lehnbach, Galgengraben.
- Nach Siedlung oder Gebäude: Dorfbach, Burgbach.
einstämmige Namen
Neben den komponierten und abgeleiteten Gewässernamen gibt es auch die Gruppe der Simplizia - einstämmige Namen. Diese sind aber viel seltener als zusammengesetzte oder abgeleitete Namen vertreten. Sie können alt, aber auch jung sein. Sie untergliedern sich in zwei Gruppen, die adjektivischen und die substantivischen Namen. Zu ersteren gehören die Flussnamen Glatt, Rot, Krumm, Braune und Kalte. Ihre Semantik ist in den hier genannten Beispielen sehr durchsichtig. Zu den substantivischen Namen zählen die Rieth (zu althochdeutsch hriot - Ried) und Spring (zu ahd. sprinc - Quelle).
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