Tempelmeier
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Moin!
Also ich bin mehr nach der Bedeutung als an der Herkunft eines Namens interessiert (wobei Tips dahingehend auch super wären). Ein "Meier" war ja so eine Art Gutsverwalter oder jemand der in einer Meierei (Milchererzeugung?) gearbeitet hat. Soweit so gut... Was soll nun das "Tempel" davor? Eine Verulkung für irgendwas, das mit einer Kirche/Kloster zu tun hat? Ich kann mir da keinen Reim drauf machen. Wäre schön wenn mir da jemand helfen könnte. Achja, zur Verbreitung: Der Name ist sehr selten (keine 100 Einträge in Telefonbüchern) und auf zwei Regionen begrenzt (Minden/Lübbecke) und in Bayern, wobei Lübbecke das Hauptnest ist *g*)
Namensvariationen wie -maier, -meyer etc. hab eich gar nicht finden können. Es gibt nur noch den Namen "Tempel"
Vielen Dank schonmal!
Fritz Tempelmeier
Die Tempelmeier in Bayern hießen früher (im 18. Jahrhundert) Demmelmeier.
(Im fränkischen Dialekt wird T wie D, p wie b gesprochen; das dürfte der Grund für die Verwechslung/Änderung der Schreibung/"Richtigstellung" sein.)
Demmel kommt angeblich von schlemmen. Ob das stimmt, weiß ich nicht.
Wie und ob die Tempelmeier in Lübbecke mit den Tempelmeier in Bayern zusammenhängen, weiß ich nicht. Das würde mich aber sehr interessieren.
Wer weiß etwas zur Geschichte der Tempelmeier in Lübbecke?
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Hallo,
Tempelmeier
jetzt zuerst mal zu Demmel. bair. Demmel = Schlemmer, Prasser .
Oder
Es wird aber auch auf Dehmel verwiesen.
1. Eine Erweiterung mit -el-Endung von Dehm
2. Entrundung von Döhmel, eine Koseform von Thomas.
Gruß weste
pettifogger wrote:Moin!
Namensvariationen wie -maier, -meyer etc. hab eich gar nicht finden können. Es gibt nur noch den Namen "Tempel"
Vielen Dank schonmal!
Fritz Tempelmeier
Hallo,
G.G. zu Tempelmeier: Es wurden 63 Einträge gefunden und in 15 verschiedenen Landkreisen lokalisiert. Landkreis Minden-Lübbecke (NW).
Auch TempelMEYER:
Tempelmeyer: 1690 Wolfsbach Amstetten, Niederoesterreich, Austria. 1753 Vehlage, Westfalen, Preussen.
Zur "Bt.":
Im "Tirolerisch."(A) bt. Tempel= abgegrenztes Grundstück/Land.
In Westf. bez. tempel= runder Hügel.
Tempel ist auch ein Wohnstättenn. zu/von mhd. tempel= "tempel" bzw. für jemanden der bei/neben einer Kirche wohnte.
In Wesel ist Tempel der Name eines Frauenklosters.
Tempel auch=Tümpel
Im Bergischen und am Niederrhein auch= Timpen.
Timpen: (allg. Spitze, Zipfel (Rhw). Spitz zulaufendes oder eingekeiltes Landstück/ runder spitz-zulaufender Hügel bzw. dessen Gipfel.
Ehemaliges Tempelherrengut (gem. Zink) z.B. in Oberg-Wiehl. Nach Steinhausen gelten fast die Hälfte aller römischen Baureste in der Eifel als Tempelherrenniederlassungen und und Klöster.
Tempel ist auch als Hausname in Köln belegt.
Tempel ON in Mecklenb.-Vorpm., Nieders., Holland.
Ein Rutger ten Tempel ist z.B. a. 1486 belegt. Oder Tempelmann, 1284.
Zu –Mayer, meier usw.: siehe/lese dazu:
http://www.onomastik.com/forum/about6587.html&highlight=maier+meier+meyer
Und noch zu "Tempel": Aus dem G.W.B.:
TEMPEL, m. gotteshaus, heiligthum. ahd. tëmpal tëmpil tëmpel n. (aus lat. templum. Mhd. tëmpel n., daneben wie nhd. tempel m. (aus franz. temple). Das altgermanisch-heidnische, dann auf das christliche übertragene wort dafür war goth. alhs f., alts. alah m., ags. alh ealh m., urverwandt mit gr.-lat. arc, arcere, arca, arx, also eigentlich ein geschützter, eingefriedigter ort.
Es gibt einige dutzend Tempelmeier um Bielefeld.
Wie der Name mit "Tempel" zusammengeht, vermag ich zunächst auch nicht zu sagen, zumal ich mich mit der Geschichte von Tempeln in Deutschland nicht auskenne. Ich halte es allerdings nicht für ausgeschlossen, dass es keine Tempel gab... Evtl. könnte auch die Etymologie von Ortsnamen wie "Tempelberg"und "Tempelfelde" neue Denkanstöße bringen.