Namenforschun vs Namensforschung
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Hallo! Ich habe mal eine Frage zu Namenforschung vs Namensforschung. Auf der Startseite steht dazu: "Da sich alles um die Erforschung der Namen und nicht eines Namens dreht, ist Namensforschung nicht ganz zutreffend." Dieses "Argument" habe ich dazu schon anderswo gelesen und ehrlich gesagt kann ich das nicht wirklich nachvollziehen bzw. als "Argument" akzeptieren. Nichts gegen die Schreibweise Namenforschung - so habe ich das auch gelernt. Aber was ich noch gelernt habe: Bei einem Kompositum (z. B. Haus + Tür = Haustür) gibt es zwischen Erstelement (Haus) und Grundwort (Tür) eine sogenannte Fuge. Und manchmal steht in dieser Fuge ein Fugenelement, in aller Regel ein "s". Dieses Fugenelement hat nicht notwendigerweise etwas mit der Deklination eines der beiden Elemente zu tun. Bestes Beispiel ist "Arbeitsamt": Das ist auch nicht das Amt für Arbeits/ Amt der Arbeits/ o. ä. ; die Flexionsendung -s gibt es bei "Arbeit" nicht. Deshalb ist es, meiner Meinung nach, keine vernünftige Begründung zu sagen, dass es nicht Namensforschung heißen kann, weil das die Forschung eines Namens wäre.
Entschuldigt bitte den langen Text, aber ich musste das mal loswerden. Hoffe ich habe niemanden geärgert! lieben Gruß,
Pat
Hallo!
Danke für die Antwort! Die Erklärung gefällt mir auch besser als die "einfache". Ich glaube auch, dass sich die Variante mit "s" irgendwann durchsetzen wird; zumindest habe ich das Gefühl, dass die meisten Menschen, die sich rein aus Vergnügen mit Namen beschäftigen, diese Variante benutzen. Das sind mehr als die Uni-Germanisten und Sprache ist ja doch irgendwie sehr "basisdemokratisch"...
Liebe Grüße,
Pat
Hallo,
geärgert haben Sie ganz bestimmt keinen :wink: Die Frage ist ja durchaus berechtigt und ich hatte mich ehrlich gesagt auch vorher nie gefragt, warum das -s- bei Namensforschung eigentlich so verpönt ist.
Beim Zwiebelfisch habe ich dazu aber einen klaren Hinweis gefunden. Da heißt es, dass normalerweise kein Fugen-S auftritt
"bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil auf -en endet und kein substantiviertes Verb ist".
Namen endet auf -en und ist kein substantiviertes Verb, deshalb fällt Namenforschung wohl in die Ohne-S-Kategorie.
(http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,293195,00.html)
Andererseits ist es natürlich so, dass sich Sprache ständig ändert und m.E. die Variante mit -S- sogar schon die gebräuchlichere ist. ÖLangfristig, so meine Prognose, wird sich das -S- dauerhaft einbürgern :wink:
Lieben Gruß