Weckesser
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Hallo zusammen
ich bin - wie so einige glaube ich - mehr oder weniger zufällig auf diese Seite aufmerksam geworden.
ich bin auf der Suche nach der Herkunft und Bedeutung des Nachnamens Weckesser.
Vielleicht kann mir jemand von Euch dazu helfen.
Vielen Dank im voraus
Bernd
also wenn esser (Ässer) als solches, ja ein holzhandwerker war, der sich im klassischen sinne auf wagenachsen (stellmacher) spezialisiert hatte...
und ein weck eine bezeichnung für ein werkzeug war...
kann es dann nicht auch möglich sein, dass der Weckesser
einfach nur ein Ässer war, der sich auf eben diese werkzeuge spezialisiert hatte? vllt in einer lokal bedingten hohen nachfrage nach eben diesem werkzeug?
oder lieg ich grad völlig daneben?
Quote:kann es dann nicht auch möglich sein, dass der Weckesser
einfach nur ein Ässer war, der sich auf eben diese werkzeuge spezialisiert hatte?
Hallo,
**Kann sein**. Der Name wird jedoch übereinstimmend in versd. Bücher so beschrieben.
Weckesser ist ein Berufsübername für einen Bäcker oder ein Übername für jemanden der gerne Wecken ass. Mhd. weck(e)= keilförmiges Gebäck, mhd. ezzer= Esser. (wird auch als Spottname interpret..) (Semmelesser)
ich hab nichts gesagt ... :)
bernd weckeser wrote:Hallo zusammen
ich bin - wie so einige glaube ich - mehr oder weniger zufällig auf diese Seite aufmerksam geworden.
ich bin auf der Suche nach der Herkunft und Bedeutung des Nachnamens Weckesser.
Vielleicht kann mir jemand von Euch dazu helfen.
Vielen Dank im voraus
Bernd
Hallo,
Es wurden 335 Einträge gefunden* und in 92 verschiedenen Landkreisen lokalisiert. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 888 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name normal häufig auf.
Weckesser ist ein Berufsübername für einen Bäcker oder ein Übername für jemanden der gerne Wecken ass. Mhd. weck(e)= keilförmiges Gebäck, mhd. ezzer= Esser. (wird auch als Spottname interpret..) (Semmelesser)
Aus dem Wörterbuch (Kopie): Weck-Wegg: WECK, WECKEN, m., auch WECKE, f. keil als werkzeug; keilförmiges, besonders weizenbrot in keilform.
Herkunft und formen:
1) weck, mhd. wecke, wegge, ahd. wekki, wecgi, wegki, weggi, wegi, wecke, weke, cuneus STEINMEYER-SIEVERS gl. 2, 466, 35. 500, 28. 519, 23. 677, 5. 699, 5. 3, 616, 45. 657, 3 ist ein gemeingerm. wort, grundform wagja -- und daneben ablautend wegja --; dazu and. weggi WADSTEIN 86, 36, mnd. wegge, vereinzelt wigge SCHILLER-LÜBBEN 5, 653 (wigge jetzt westfäl. WOESTE 324), mndl. wegge VERDAM 686b, wigge 692b (wegghe, wigghe KILIAN 659b), ndl. wig (vläm. wigge DE BO2 1383a), keil, wegge, weizenbrötchen (beides f.), afries. wegk, schlitten RICHTHOFEN 1131 ('von der form des untergestells auf das fahrzeug selbst gewendet' HEYNE hausalt. 2, 34), ags. wecg, keil, metallklumpen BOSWORTH-TOLLER 1180b, mengl. wegge (daneben wigge) STRATMANN-BRADLEY 674, engl. wedge, keil (daneben wig, weizenbrötchen), anord. veggr, keil, norw. vegg, schwed. vigg, dial. vägg, dän. vægge, im got. nicht belegt. auszerhalb des germ. entspricht lit. vagis, lett. wadsis, keil, die nach KAUFFMANN altertumskunde 106 anm. 3 aus dem germ. entlehnt, nach andern urverwandt sind. als verwandt angesehen wird ein altes wort für die pflugschar ahd. waganso (s. wagense); JOHANSSON in Bezzenbergers beitr. 18, 38 leitet beide mit wachs 'scharf' von einer idg. wurzel vegvh 'scharf sein' ab, dazu noch ir. fecc 'spaten' FICK4 3, 384. vielleicht ist aber wekki von waganso zu trennen und zu wegan zu stellen als 'der bewegende, treibende, drückende'; idg. forsch. 6, 324 wird aind. pravahatē 'er drängt, drückt' herangezogen. wacke, das als 'keilförmiger felsblock' von einigen hierhergestellt wird (die ursprüngliche bedeutung ist aber 'kiesel' s. sp. 204), steht wol in keiner näheren verwandtschaft mit weck.
2) das ck im mhd. wecke ist aus gg entstanden. die schreibung wegge erhielt sich in obd. quellen, die mit ck den lautwert k Χ verbanden, so bei dem Tiroler OSWALD V. WOLKENSTEIN 112, 128 (wegg), besonders aber bei Alemannen HÄTZLERIN 2, 67, 138. ANSHELM Berner chron. 5, 299. JOACH. V. WATT 2, 282, 12. SCHADE satiren 2, 119, 5. H. R. MANUEL weinspiel 206. ÖSTERREICHER Columella 1, 152. die Schweizer FRISIUS 352b, MAALER 487b und noch DENTZLER (1716) 2, 344 schreiben (wie auch STALDER und KIRCHHOFER) weggen, CALEPINUS 359a wegg. andrerseits wurde die schreibung wegge durch das niederd. begünstigt, sie wird bei STIELER 2530 erwähnt und findet sich noch im 18. jahrh. z. b. in BEIERS handlungslex. 471b.
3) das wort flectirt ursprünglich nur stark, wecke wird später (am frühesten in bair. quellen, so schon ENIKEL weltchr. 18268 Strauch) zu weck verkürzt. übergang zur schwachen decl. erfolgt daneben schon ziemlich früh: wecken als dat. sg. MONE altd. schausp. 2, 197. acc. sg. weisth. 4, 188 (1339). pl. mhd. erzähl. 3, 40, 74 Rosenhagen. Virginal 1025, 6. des teufels netz 5313. im 15. jahrh. sind schwache formen schon sehr gewöhnlich, im 16. überwiegend, auch
Bd. 27, Sp. 2785
der nom. sg. kann n annehmen, wecken DASYPODIUS 452b, weggen FRISIUS und MAALER, gewöhnlich aber ohne erweiterung (wol unter einflusz der zusammensetzungen) weck (wecke noch voc. inc. teut. C 3b). doch kann der sg. auch stark flectiren (gen. wecks H. SACHS 14, 53, 19. dat. weck SCHUMANN nachtb. 29. acc. weck H. SACHS 22, 272, 12. ALBERUS fab. 42, 51 u. ö. WICKRAM 4, 159. RYFF chirurgey 138a), seltener der pl. (weck Erlauer sp. 4, 195. Eulensp. 28. H. SACHS 9, 430, 19; in wendungen wie weck backen oder essen kann man meist collectiven sg. annehmen). die wörterbücher setzen seit HULSIUS weck an und so gewinnt die starke form im sg. wieder die oberhand, doch überwiegt im pl. noch wecken, so bei WIELAND, GÖTHE, BRENTANO, G. KELLER, STORM, ROSEGGER u. a. der pl. wecke (den ADELUNG ansetzt) ist seltener (HEINE 2, 157. GRIMM märchen 2, 125. VARNHAGEN tageb. 5, 216), für das zeichen im wappen überhaupt nicht gebräuchlich (im 16. und 17. jahrh. auch hier weck s. II 2 c). neben weck steht aber jetzt eine form wecken im sg. sie herrscht namentlich im bair.-österr. (SCHMELLER 2, 845. SCHÖPF 806. LORITZA 141. UNGER-KHULL 622a. LEXER 252), steht aber auch im alem.-schwäb. neben weck (STALDER 2, 440. MARTIN-LIENHART 2, 808a), während das md. diese form vorzieht (doch im lothr. wecken FOLLMANN 533 neben weck, ebenso thür. u. sächs. HERTEL 254. MÜLLER-FRAUREUTH 2, 645a). so erscheint der sg. wecken bei V. GAUDY 3, 88. V. DROSTE-HÜLSHOFF 4, 65. GOTTHELF 1, 65. das fem. läszt sich vor dem 18. jahrh. nicht nachweisen (wol nach semmel, bretzel usw. entwickelt), jetzt findet es sich vereinzelt im obd. (wecka 'keil' in Davos BÜHLER 201), auch im lothr. neben m. und n., hauptsächlich im nd. und in ans nd. angrenzenden md. gegenden für 'weizengebäck' LEIHENER 132. BAUER-COLLITZ 113a (weje). WOESTE 319 (wei). SCHAMBACH 292 (weie, gewöhnlich wecke). FRISCHBIER 2, 459 (wecke, wegge neben weck, m.). SALLMANN 2, 51. LIESENBERG 218. HERWIG 30. JECHT 122. von wörterbüchern hat der Norddeutsche LUDWIG wecke, f. neben weck, auch bei ADELUNG und CAMPE erwähnt. zu dem gewöhnlich im plur. erscheinenden wecken beim wappen wird auch ein fem. sg. wecke gebildet TRIER wapenkunst 172. litterarisch ist wecke, f. selten z. b. V. EICHENDORFF 3, 403. auch ndl. wegge ist f.
Bedeutung und gebrauch.
1) die ursprüngliche bedeutung 'keil' kommt jetzt noch in den obd. mundarten von Elsasz und der Schweiz bis Steiermark vor, auszerdem noch in Lothringen und Luxemburg FOLLMANN 533. wb. d. luxemb. mda. 479. die älteren belege weisen auf Oberdeutschland, Rhein- u. Ostfranken; im gröszten theil Mitteldeutschlands ist das wort also in der ursprünglichen bedeutung früh veraltet. neben weck stehen gleichbedeutende ausdrücke: weck, keyl oder speydel, cuneus voc. theut. (1482) nn 3b; bisz, keil, weck SCHÖPPER syn. f 1d; wecken oder bisz, damit man etwas spaltet, epischidion, cuneus DASYPODIUS 452b, ähnlich FRISIUS und CALEPINUS; beiszel, zweck u. a. (s. th. 5, 449). weck wird aber in der alten bedeutung in fast allen wörterbüchern, auch den md. und nordd. (nicht bei LUDWIG), angeführt; ADELUNG bezeichnet es aber als längst veraltet, wenn auch in einigen obd. gegenden noch üblich. die Schweizer bibel kennt das wort: aber das volck darinnen fůrt er ausz, und legt sy under eysen sägen und hagken und eysen wecken (LUTHER: keile) 2. kön. (2. Sam.) 12, 31. sonst kommen litterarische belege bis ins 17. jahrh. vor.
ESSER, m. edo, esor, ahd. êzzo, esser oder slinder oder slicker, pransor. voc. 1482 h 2b; ein guter, starker esser; ein feiner, leckerer esser; wird aber jemand am dritten tage davon essen, so ist er ein grewel und wird nicht angeneme sein und derselbe esser wird seine missethat tragen. 3 Mos. 19, 8; er hat viele esser (kinder);