Stürzebecher
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Hallo an alle Namenforscher,
ich bin eine geb. STÜRZEBECHER und bei uns heißt es immer wir sind bestimmt mit dem Seeräuber Störtebecker verwand!?!
Ich glaube das nicht ganz, weil mein Opa aus einer Gegend kommt die jetzt zu Polen gehört und gar nicht an der Küste liegt.
Hat jemand eine Idee woher der Name Kommt?
Vielen Dank im Vorraus für Eure Bemühungen
Danke erstmal für die Antwort,
dann werde ich wohl keine weiteren Bedeutungen von unserem Nachnahmen finden, als das sie ordendlich einen heben konnten....javascript:emoticon(':oops:')
Embarassed
Schade...habe mich extra nochmal schleu gemacht wo mein Opa geboren ist, war wirklich Polen die Stadt Birnbaum heißt heute allerdings Miedzychod .
Nicht den Kopf hängen lassen :!:
So mancher mag diese Eigenschaft as durchaus erstrebenswert ansehen :wink:
Wie es scheint hat einer Ihrer Vorfahren großen Durst gehabt. Nicht anderes bedeutet Ihr Name. Ihr Vorfahr dadurch bekannt, dass er Becher (auch größere) stets in einem Zug leerte (stürzte).
In einem sehr sinnesfreudigen Zeitalter eine durchaus angesehene Eigenschaft.
Hallo Schusselkopp, Dein Eintrag ist zwar schon viele Jahre alt, ich will estrotzdem nochmal kommentieren. Der Name (den ich auch trage!) "Stürzebecher" kommt von einem im Mittelalter weit verbreiteten Typ Glas / Becher her, dem sog."Stürzebecher" Dieses ist ein Becher, der nicht, wie heute üblich unten platt ist, sondern der unten rund ist. man kann ihn also nur geleert ("gestürzt") abstellen, daher der Name "Stürzebecher". Solche Gläser / Becher waren früher insbesodnere im Mittelalter weit verbreitet, u.a. aus Angst, dass einem jemand zwischendurch Gift in das Getränk schüttet... In vielen Kunstgewerbemuseen kannst Du Stürzebecehr bestaunen.
Zugleich gibt es aber eine Namenshäufung des an der Ostsee, in Vorpommern und in Pommern. Ob das mit dem Seeräuber zu tun hat, werden wir wohl nie erfahren...
LG Dein Namensvetter
gert Stürzebecher
Hallo an alle Namenforscher,ich bin eine geb. STÜRZEBECHER und bei uns heißt es immer wir sind bestimmt mit dem Seeräuber Störtebecker verwand!?! Ich glaube das nicht ganz, weil mein Opa aus einer Gegend kommt die jetzt zu Polen gehört und gar nicht an der Küste liegt.
Hat jemand eine Idee woher der Name Kommt? Vielen Dank im Vorraus für Eure Bemühungen
Hallo,
ein bereits etwas älterer Beitrag der bereits richgweise von Gast beantwortet wurde.
Wie es scheint hat einer Ihrer Vorfahren großen Durst gehabt. Nicht anderes bedeutet Ihr Name. Ihr Vorfahr dadurch bekannt, dass er Becher (auch größere) stets in einem Zug leerte (stürzte). In einem sehr sinnesfreudigen Zeitalter eine durchaus angesehene Eigenschaft.
Erklärend und ergänzend dazu:
in D sind rund 300 (rund 650 Namenträger) Einträge in 90 vers. Landkr. zum Fam. Nam. StürzEbecher verz..
Zum Namen (der Form) Stürzbechers sind es noch rund 60 Einträge in 28 ver. Landkr.. Auch hier d.M. in BE und NI.
Des Weiteren gibt es auch noch die Form StrützeNbecher usw..
Der Name: Stürzebecher, Stürzenbecher, Sturzbecher, Sturzebecher , Störtebeker ist ein Übername/ Satzname zu mhd. stürzen (stürzen, umwenden) und Becher= für einen Zecher/Trinker.
Belegt ist der Name z.B.: 1350= Storzenbecher, 1375= Stortebeker und 1412= Sturczbecher,
Nun zu den sehr ähnlichen Fam. Nam. Name Strützer, Sturxbecher, Stürxen: diese sind Berufsübernamen zu mhd. strüzen= Deckel für ein Gefäss (meist für einen Kochtopf od. Schüssel).
(ahd. sturzen) mhd. sturzen, stürzen, mnd. storten, mnl. Storten, afries. stirta =umstossen; wenden u.ä..
Dass hier der Name Störtebe(c)ker auch dazu gehört, trifft nicht zu. Da irrt sich Heinze bzw. bei dieser Namensform MUSS zwingend Ahnenforschung gemacht werden.
Stürze: ein Deckel von Thon od. Blech, zur Bedeckung der Kochgeschirre. Pflugstürze. Ein Gefäß, in welches das fliessende Blei aus dem Kessel geschüttet und es dann in die Form gegossen wird.
Nun noch zu weiteren ähnlichen Fam. Nam. wie Sterzel auch Störzel, Stötzer Störz: belegt z.B. 1402 die Sterczlin/ Stirczlin, 1557 Stertzel. Hierbei handelt es sich auch um einen Übernamen zu mhd. sterzel. störzel = Vagabund, Bettler, Landstreicher.
Nun zum Sturzbecher:
Es trifft zu, dass es solche gab. Jedoch von wegen Gift (wie dies z.B. im Wikipedia Artikel steht) hatte dieser Sturtzbecher od. eben auch Glockenbecher genannt, nichts zu tun. Zumal dieser keinen Deckel hatte.
Um ein Bild von einem solchen Becher zu sehen zu können, muss man nicht zwingend in ein Museum:
Einen archäologischen Nachweis für die ausgelassene Zecherei dieses germanischen Stammesverbandes stellt ein besonderes Trinkgefäß aus Glas dar: Der sog. Sturzbecher (oder Glockenbecher) konnte aufgrund einer sehr kleinen oder gar nicht vorhandenen Standfläche nur in geleertem Zustand und umgestürzt wieder abgestellt werden. Aus diesem Grund musste man ihn schnellstmöglich leeren und war nicht selten in kürzester Zeit sturzbetrunken.
http://www.vg-dudenhofen.de/vg_dudenhofen/Gemeinden/OG%20Dudenhofen/Geschichte/
Weiters noch zum "Seeräuber":
Zu Klaus Stortebeker:
Um seine Person ranken sich zahlreiche Legenden, von denen die historische Persönlichkeit, die von der Forschung auch mit einem Nicolao (Nikolaus) Stortebeker und nach neuen Erkenntnissen mit einem aus Danzig stammenden Johann Störtebeker (der mindestens bis 1413 lebte) in Verbindung gebracht wird, erheblich abweicht…………………Die genaue Herkunft von Störtebeker ist nicht bekannt. Vermutungen zufolge stammt er aus der Gegend von Rotenburg (Wümme)/Verden (Aller), anderen Meinungen zufolge aus Wismar………………….
Hallo,
eine semantische Verwandschaft zwischen Störtebecker und Stürzebecher besteht durchaus: beides bedeutet "stürze den Becher". Nur ist ersteres Niederdeutsch, letzteres Hochdeutsch.
Für Vorfahren, die weiter im Süden des deutschen Sprachrausm beheimatet waren, kommt deshalb eigentlich nur Stürzebecher in Frage.
Schöner Name aber!