Siemen

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Moin Moin

kennt jemand evtl die Bedeutung des Ortsnamen "Siemen". Er liegt im Wendland was evtl. zum slawischen Ursprung führt, auch kann es sein das der Ortsname ursprünglich mal "Ziemen" hieß. Kann mir jemand helfen?
Vielen Dank

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Turnbeutel wrote:Moin Moin

kennt jemand evtl die Bedeutung des Ortsnamen "Siemen". Er liegt im Wendland was evtl. zum slawischen Ursprung führt, auch kann es sein das der Ortsname ursprünglich mal "Ziemen" hieß. Kann mir jemand helfen?
Vielen Dank

Hallo,

Ob die Orte ihren Namen dem 1250 erwähnten nahegelegenem Bache »Zyme fluvius« verdanken - oder umgekehrt - weiß heute niemand mehr zu sagen……………….

http://www.stadt-kroepelin.de/index.php?id=161

Der Name "Siemen" ist von dem altslawischen "Zima" abzuleiten, was so viel wie "Winter" oder "kalt" bedeutet. Der am Gut vorbeifließende Bach, die Sieme, wird 1250 als "Zyme Fluvins" ("kalter Bach") erstmalig urkündlich erwähnt.......................

http://www.rechtsanwaelte-schuette.de/cms.php?ID=418&language=DE

Slawische Siedlung und Landesausbau im nordwestlichen Mecklenburg:

:arrow: link

http://www.wendland-archiv.de/ort/Siemen/2

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vielen vielen dank
MfG

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interessiert
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Hallo,

bei der Etym. eine ON ist die Erstmalige- Erwähnung (Schreibweise usw.) masgebend.

Der am Gut vorbeifließende Bach, die Sieme, wird 1250 als “Zyme Fluvins”  (kalter Bach)………..

http://www.gutshaus-gross-siemen.de/gs/die-geschichte/

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Hallo,

bei Groß und Klein Siemen handelt es sich um Ortsteile der Stadt Kröpelin (Lkr. Rostock, Mecklenburg-Vorpommern), die ohne Zweifel im Zusammenhang mit dem Bach Sieme (1250 Zyme Fluvins) stehen.

Siemen im Wendland (Niedersachsen) ist erst relativ spät urkundlich belegt (1450/51 Symon) und ist m. E., wie im Link angegeben, aus altpolabisch *Šimon’- zu erklären.

Vgl. auch: Antje Schmitz: Die Siedlungsnamen und Gewässernamen des Kreises Lüchow-Dannenberg. Neumünster 1999, S. 175.

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Ingoslav schrieb:

Hallo, bei Groß und Klein Siemen handelt es sich um Ortsteile der Stadt Kröpelin (Lkr. Rostock, Mecklenburg-Vorpommern), die ohne Zweifel im Zusammenhang mit dem Bach Sieme (1250 Zyme Fluvins) stehen. Siemen im Wendland (Niedersachsen) ist erst relativ spät urkundlich belegt (1450/51 Symon) und ist m. E., wie im Link angegeben, aus altpolabisch *Šimon’- zu erklären. Vgl. auch: Antje Schmitz: Die Siedlungsnamen und Gewässernamen des Kreises Lüchow-Dannenberg. Neumünster 1999, S. 175.

 

 

Hallo,

das Wendland ist eine Landschaft im Grenzbereich der heutigen B.- Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Sein "Kern" ist das Hannoversche -Wendland im Landkreis Lüchow-Dannenberg in NI..

Die Etym. in/aus für den ON in NI trifft jedoch "zweifellos", bzw. gem. A. Schmitz,  zu;  v. Simon.

Jedoch sind Namen wie z.B. Siemers, Siems, Siemen, Siemens und/ oder Siemensen Kurzformen (patronym.) zu Siemer und/oder Siemers. Der Name Siemers z.B. ist in Hamburg sehr zahlreich anzutreffen und ist vom Rufnamen Sigmar und nicht Simon abgeleitet; so wie die genannten Formen Siemen, Siems usw..

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Hallo,

die von Schmitz angegebene Grundform *Šimon’- ist eine Ableitung mit dem possessivischen Suffix -j- von dem altpolabischen Personennamen *Šimon und bedeutet ‚Ort des *Šimon‘. Weiter steht im Buch: „Das adjektivische Suffix -j- bildet possessivische Ortsnamen von Personennamen, es handelt sich wie bei dem Suffix -ov- um ursprünglich elliptische Ortsnamen“.

http://www.onomastik.com/on_slawische_ortsnamen.php

Als Vergleichsname gibt sie u.a. den sorbischen Personennamen Šimon (nach Wenzel) an. Dabei handelt es sich um die slavische Form des kirchlichen Taufnamens Simon. Desweiteren werden als Orts-Vergleichsnamen die tschechischen Ortsnamen Šimonice und Šimonovice, die Ableitungen mit dem patronymischen Suffix -ice bzw. -ovice sind, aufgelistet (Bedeutung: ‚Siedlung der Leute des Šimon‘).

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Ingoslav schrieb:

Hallo, die von Schmitz angegebene Grundform *Šimon’- ist eine Ableitung mit dem possessivischen Suffix -j- von dem altpolabischen Personennamen *Šimon und bedeutet ‚Ort des *Šimon‘. Weiter steht im Buch: „Das adjektivische Suffix -j- bildet possessivische Ortsnamen von Personennamen, es handelt sich wie bei dem Suffix -ov- um ursprünglich elliptische Ortsnamen“.

 

 

Hallo,

das Wendland ist eine Landschaft im Grenzbereich der heutigen B.- Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Sein "Kern" ist das Hannoversche -Wendland im Landkreis Lüchow-Dannenberg in NI..

Die Etym. in/aus für den ON in NI trifft jedoch "zweifellos", bzw. gem. A. Schmitz,  zu;  v. Simon. Poln. Polnisch – Szymon, Tsch.= Šimon usw.. (Hk. =hebräisch, zu/von hebr. schimʿon) =er (Gott) hat gehört.

Jedoch sind Namen wie z.B. Siemers, Siems, Siemen, Siemens und/ oder Siemensen Kurzformen (patronym.) zu Siemer und/oder Siemers. Der Name Siemers z.B. ist in Hamburg sehr zahlreich anzutreffen und ist vom Rufnamen Sigmar und nicht Simon abgeleitet; so wie die genannten Formen Siemen,  Siems usw.. Siemen ist deshalb nicht immer von Simon abzuleiten.

Possessiv.- ON, (auf die Zugehörigkeit einer Person od. Sache zu einer anderen Person od. Sache hinweisend, besitzanzeigend) solche Slw.- ON gibt es sehr viele.

Z.B.: Slawische Siedlung und Landesausbau im nordwestlichen Mecklenburg von Peter Donat, Heike Reimann,Cornelia Willich:

http://sho.rtlink.de/SlawischeSiedlungen

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Hallo,

die Personen-/Familiennamen Siemer und Siemers (mit r) dürften auf Grund von Belegen wie 1450/51 Symon, 1564 Symon und 1613 Simon, Symon nicht vorliegen. Der deutsche Personenname Siemen o.ä. könnte vielleicht lautlich in Frage kommen, er würde aber nicht für sich allein stehen, sondern müsste im Wendland mit einem deutschen Namenelement wie -dorf, -leben oder -ingen verbunden wurden sein. Ich für meinen Teil folge aber angesichts der genannten Vergleichsnamen der Namenserklärung von Antje Schmitz, die über große Erfahrung bei der Erklärung (slawischer und deutscher) Siedlungsnamen in Norddeutschland verfügt.

Literaturliste (neben dem oben erwähnten Buch):

Die Orts- und Gewässernamen des Kreises Ostholstein. Dissertation. Neumünster 1981.

Die Orts- und Gewässernamen des Kreises Plön. Neumünster 1986.

Die Ortsnamen des Kreises Herzogtum Lauenburg und der Stadt Lübeck. Neumünster 1990.

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Hallo,

das eine ist/sind die Bücher über ON bzw. die Etym. zu ON. Die von Dir genannte A. Schmitz in allen Ehren, doch ist sie nicht die einzige Person die sich mit  Slaw. und  Deutschen- Siedlungsnamen in Norddeutschland befasst.Und eben mit Siedlungsnamen.  Und auch wie bereits erwähnt, trifft Ihre Etym. zum ON Siemen (NI) wohl zu. Bis anhin habe ich keine andere gelesen.

Das Andere sind Bücher zu Fam. Nam.. Der/die Fam. Nam. Simon(s) oder Siemon ist ja bereits a. 1221 und 1233 in D. belegt. Die patronym. Formen Siemer und Siemers sind auch belegt für den Rufnamen (ahd.) Si(e)ghart, Si(e)gmar usw., bzw. können eben nicht einfach, wie bereits erwähnt, zu Simon gestellt werden. Hier zählt die pers. Ahnenforschung usw..

Fam. Nam. wie Simmer(t) , Sigimarus, Simer, Simerß, usw., gehen auch nicht nur auf den Namen Simon zurück. Und Siemer z.B. in WB, hat wiederum  eine weitere Etym.. Usw..

Und wie unters. eine die Etym. eines Namens sein kann; hier ein Beispiel:

Siemer geht auf Sigmar zurück: Kopie aus der ON- Zeitung. Artikel verfasst von Sprachforscher Dr. Winfried Breidbach. Kopie/Zitat:

Die etwa 4100 Träger des Namens Siemer sind überwiegend im Westen Niedersachsens ansässig, außer in den Landkreisen Emsland und Cloppenburg auch in den Kreisen Vechta und Diepholz. Im Landkreis Cloppenburg ist Siemer der fünfthäufigste Familienname.

Siemer ist aus dem altdeutschen Rufnamen Sigmar vereinfacht worden, wobei der Konsonant g ganz geschwunden ist und -mar zu -mer abgeschwächt wurde. Der Rufname Sigmar, auch Siegmar, enthält die beiden germanischen Namenwörter „sigu“ (Sieg) und „mâri“ (bekannt, berühmt, angesehen).

Sigmar gehört von jeher zu den populären Rufnamen und ist auch heute noch als Vorname gebräuchlich. Der mit etwa 3500 Namensträgern etwas seltenere genitivische Name Siemers („Sohn des Siemer“) ist besonders im Großraum Hamburg verbreitet.

Erheblich seltener ist der Name Siemering (auch Siemerink), mit dem ebenfalls der Nachkomme des Siemer bezeichnet wurde, anstelle des Genitivs auf -s wurde hier das namenbildende Element -ing in gleicher Bedeutung angefügt.

Bei den meisten Familiennamen, die auf heute noch gebräuchliche Rufnamen zurückgehen, ist die mit dem Vornamen identische Namensform die häufigste, so ist es beispielsweise bei Werner, Her(r)mann, Walter, Friedrich, Günther, Lorenz, Albrecht, Ludwig, Simon und Otto. Bei Siegmar überwiegen die vereinfachten Formen bei Weitem, Siegmar und Sigmar gibt es zwar auch als Nachnamen, beide Namen sind aber sehr selten.

Im norddeutsch-friesischen Gebiet wurde häufig ein anlautender Konsonant S- durch Z- ersetzt, beispielsweise bei den Namenpaaren Zieprecht/Sieprecht („Sigbert“), Ziebold/Siebold („Sigbold“), Ziebert/Siebert („Sigbert“), Ziemann/Siemann (aus dem Rufnamen Siegmann oder als Kosename zu den übrigen Namen mit Sieg-). So gibt es auch zu Siemer und Siemers die Namenvarianten Ziemer und Ziemers.

Der Familienname Ziemer ist aber außer im Norden auch in Mittel- und Süddeutschland verbreitet. Hier ist Ziemer nicht als Variante von Siemer entstanden. Im hochdeutschen Sprachgebiet ist der Name gänzlich anderer Herkunft. Zugrunde liegt der Vogelname Ziemer („Misteldrossel“): Im 15. Jahrhundert wurden in den Verordnungen zum Vogelfang die „Ziemern“ unter den jagdbaren Vögeln aufgezählt.

Beim Familiennamen Ziemer handelt es sich im Süden um einen indirekten Berufsnamen für einen Vogelfänger. Vergleichbar sind Amsel, Finke/ Vinke, Kiebitz/ Kiewitt/ Kiwitt/ Pi(e)witt/ Gi(e)bitz/ Geiwi(t)z/ Gauwitz, Krah/ Krahe/ Kreye („Krähe“), Meise/ Meese, Nachtigal(l)/ Nachtigahl/ Nachtegall/ Nachtegaal/ Nagtegaal, Rabe/ Raab/ Rapp, Schwan, Specht und viele andere Nachnamen aus Vogelnamen (Kopie/Zitat Ende).

 

Es geht in erster Linie nicht darum wer recht hat oder nicht (von den N.-Forscher), denn es gibt ja auch andere Ausführungen zum Namen Siemer, die zu Simon führen, sondern darum, klarzustellen, dass ein Namen nicht nur aus einer Etym. entstanden ist bzw. sein kann. Möglicherweise erhält man Klarheit durch die Pers.- Ahnenforschung; möglicherweise. Bei den ON-Name ist dies noch viel schwieriger.

Und bei der Etym. eines ON kann man sich meist kaum 100% sicher sein. Deshalb bevorzuge ich pers. Aussagen wie z.B.:

Siemen (MV): Infrastrukturell sehr gut erschlossen sind Klein Siemen und Groß Siemen. Beide Ortsteile sind seit ca. 1322 in den Chroniken erwähnt. Ob die Orte ihren Namen dem 1250 erwähnten nahegelegenem Bache »Zyme fluvius« verdanken - oder umgekehrt - weiß heute niemand mehr zu sagen………….

http://www.stadt-kroepelin.de/index.php?id=161