Schrubbe

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Moin, moin,

leider konnte ich nichts zum Namen "Schrubbe" im Familiennamen-Duden finden. Weiß jemand, woher dieser Name stammen könnte?

Grüßchen
einer von Schrubbe´s

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Hallo,
der Surnamenavigator zeigt Pommern und Finnland an.
In Litauen finde ich Šriuba, Šruba, Szruba. Das dürfte auf einen Berufsnamen hinauslaufen: "šriubas" = Schraube, "šriubuoti" = schrauben

Beate

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Moin Beate,

danke für die Info´s. Ich wusste, ich bin ein "Schrauber". Bastle ja auch gern an meinem Auto herum. Nee, mal im Ernst. Solange beschäftige ich mich noch nicht mit dem Thema. Da helfen auch ganz kleine Tipps, wo andere vielleicht sagen: "Hätt er auch allein drauf kommen können". Jetzt hab ich erstmal ne Marschrichtung. Vielen Dank!

Grüßchen
Micha

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In Pommern kann der Name ja durchaus auch deutscher Herkunft sein. Lt. preußischem Wörterbuch bedeutet Schrubbe ein altes, schlechtes Pferd. (Ich beschränke die Deutung auf den dt. Dialekt, der in Pommern und Westpreußen gesprochen wurde.)

MfG

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brausebacke wrote:Moin, moin,

leider konnte ich nichts zum Namen "Schrubbe" im Familiennamen-Duden finden. Weiß jemand, woher dieser Name stammen könnte?

Grüßchen
einer von Schrubbe´s

Hallo,

SCHRUBB(E), SCHRUPP(E): Kopie G.W.B.:

1. am Rhein schropp, schrupp für schrubber (vgl. das. 2), schrubbbesen SCHM. 2, 610.

2. nassauisch-westerwäld. schrupp, schrupf, m. zusammengeschrumpftes wesen, von vieh und kindern; übertragen, ein untauglicher mensch KEHREIN 1, 368. SCHMIDT 211.

3. bair.-tirol. schroppen, m. erhabenheit, unebenheit, holprige stelle auf einem wege, erdhügelchen; dazu s c h r o p p e t , adj. holpericht, fragosus. voc. von 1618 s. SCHM. 2, 610. SCHÖPF 649.

4. in Aachen schrubb, m. vortheil, unredlicher gewinnst MÜLLER-WEITZ 223 (vgl. schrubben 5).

5. in Kempen und umgegend schrupp(e), sperling, s. nd. korrespondenzbl. 4, 69.

6. in Lief- und Esthland schrub, m., aus engl. shrub, eine art punsch HUPEL 212.

Oder Schrubbe zu: SCHRUBBER,SCHROBBER, m. einer der schrubbt, geizhals, schruppbesen. über etymologie und verwandtschaft vergl. schrubben. die form schrobber steht bei STIELER, WACHTER, KILIAN; daneben auch schrober, schropper, s. die belege aus der litteratur; schrubber dagegen schon bei SCHOTTEL, ferner bei STIELER, ADELUNG, CAMPE. von hochd. mundarten haben das wort nur wenige: pfälzisch schrupper KLEIN 2, 143, ebenso

Bd. 15, Sp. 1800

nassauisch KEHREIN 1, 368, am Rhein SCHM. 2, 610, niederrhein. schrübber KLEIN a. a. o. MÜLLER-WEITZ 223. dagegen im nd. allgemein verbreitet, meist als schrubber, auch schrübber WOESTE 232b, schrupper SCHAMB. 186a, daneben vielfach mit angehängtem t: schrubbert allein kennen RICHEY 242. STRODTMANN 375a. SCHÜTZE 4, 74. DÄHNERT 415a, neben schrubber brem. wb. 4, 699. FROMMANN 5, 432, 531, so auch ADELUNG und CAMPE. FRISCHBIER gibt an: schrobber, verhochdeutscht schrubber, im volksmunde allgemein schrubbert 2, 317a; in Aachen schrübbet (= -ert) oder schrübbler in der bedeutung 2 (dagegen schrübber im sinne 1, b) MÜLLER-WEITZ 223.

1) einer der schrubbt.

a) allgemein: schrapfer, schrapper, schrabber, schrubber, m. raditore, raspatore u. s. w. KRAMER dict. 2, 647a; schrobber, scalptor, rasor, corrasor KILIAN. als spottname für den tischler:

b) speziell der geld zusammenscharrt (vergl. schrubben 6), geizhals, s. WEIGAND 2, 645; so besonders in der ältern sprache: schrubber, m. filtziger, lausiger kerl, sordidus tenax et avarus SCHOTTEL 1409; schrapfer, der, et schrabber, alicubi etiam schrobber, et schrubber, propr. radens, sive rasor, scabens: saepius autem dicitur de homine sordido, tenaci, et avaro STIELER 1917, ein schrobber, et schrabber, avarus 1918; schrobber, avarus WACHTER 1467, homo vilis KILIAN: wie mancher kahler schropper aber ist, der zweymal so viel im kasten hat, und ist niemand damit gedient als dem teufel und seiner mutter. SCHUPPIUS 113; der ärgste schrober und geizhals in Belissa (Breslau). J. V. WINCKLER edelmann (1696) s. 65; Elbenstein um nicht vor einen schrupper oder kargen filtz angesehen zu werden, acceptirte solches. cav. im irrgarten 547. -- weniger üblich in neuern mundarten, in Aachen schrübber gewinn-, habsüchtiger mensch, leuteschinder MÜLLER-WEITZ 223, ostfries. habsüchtiger mensch STÜRENBURG 235. TEN DOORNKAAT KOOLMAN 3, 149b, s. auch FROMMANN 5, 432, 531, sonst im ältern niederd. ein unnützer mensch, von dem niemand gutes hat RICHEY 242, vgl. STRODTMANN 375a. brem. wb. 4, 699. SCHÜTZE 4, 74.

c) anders gewendet ist der sinn in folgenden stellen: mancher tapffer groszmütiger held .. wünschet jetzt in der höll, dasz er der allerärmste schröbber (der seinen unterhalt mühsam zusammenscharren musz, armer teufel, oder schindluder, zu schrubben 7?), der allerverachteste bärnhäuter in der welt seyn möchte. SCHUPPIUS 381. ebenso: der erste sey gewesen der Dudlejus, ein mann ausz einer vornehmen familia .. der ander aber sey gewesen der Empsonus, ein armer schropper, cui lucri odor bonus fuit ex re qualibet. 17.

d) nl. auch vom totengräber: schrobber, vel reeuwer, vespillo, pollinctor KILIAN.

(gerät zum schrubben, ein steifer besen oder eine bürste aus starken, kurz abgeschnittenen borsten an langem stiel zum scheuern)

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Hallo Tarzius,

besten Dank für die ausfühliche Schilderung. Hab´s mir ausgedruckt und werde mir das alles mal genauer ansehen.

Grüßchen
Micha