Osning/Osnabrück
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Hallo,
weiss jemand, was der alte Name des Teutoburger Waldes - Osning -bedeutet? Anscheinend hat es etwas mit dem Wort "Asna" zu tun (wie in Osnabrück = Brücke über eine Asna?), allerdings konnte ich bisher keine Erklärung für dieses Wort finden.
Vielen Dank & lg
Sanna
Super, danke für die schnelle Antwort!
Lg,
Sanna
Hallo,
ergänzend zu der bereits erfolgten Antwort sei vlt. noch anzumerken, dass
aus Asna - Osna (brück) der Name des Flüsschens Hase entstanden ist, der somit der Stadt (Osnabrück => Hasestadt) seine Bedeutung gab, sowie natürlich auch einigen Gemeinden im Landkreis.
Es wird beschrieben[..]: "Die Möglichkeit, den Wasserlauf an diesem Platz zu überbrücken, hat der Siedlung an der Furt offensichtlich auch ihren Namen gegeben. Als Grundlage diente anscheinend eine Flussabschnittsbezeichnung der Hase, die Osana oder Osena lautete und später durch den an anderer Stelle des Flusslaufs üblichen Namen Hase ersetzt worden ist."
( Quelle: "Mercatum et monetam-Schriften zur Archäologie des Osnabrücker Landes, Band III, S. 121 f., resp. J. Udolph 1999, S. 564 ff.)
lg
MWebaer :D
Mir fällt da die Parallele zum Altnorwegischen auf, wo "os" allerdings Berg oder Bergland bedeutet. Würde auch besser zu den Höhen des Teutoburger Waldes passen. Die bestimmte Form ist dann "osen". Mit dem a/aha als Flußname dürfte die Osna also mal Osenaha gehießen haben - der Fluß aus den Bergen.
Da ich am Teuto geboren wurde habe ich natürlich auch schon nach einer stimmigen Erklärung des alten Namens gesucht.
Interessant nebenbei ist vielleicht, das ich nie, insbesondere von älteren,plattdeutsch sprechenden Mitmenschen, das Wort Osning habe hören können.Osning ist also selbst bei den Älteren wirklich nicht mehr geläufig.
Eine für mich gut klingende Erklärung des Namens ergab sich aus der Kombination eines der Wurzelwörter as,az,ast,is,es,os,ost ,welche für das aufgehende,erhebende,aufsteigende stehen bzw. stehen sollen, in der Verbindung mit den Wurzelwörtern ang,eng,ung,ing, für Abkömmling,Sprößling,Nachkomme.Also ein geringer oder kleiner oder jüngerer Teil von etwas mächtigerem oder größerem oder älteren.
Unter der Voraussetzung das einige Namen wirklich sehr alten Ursprung haben können,was ich auch für wahrscheinlich halte,und Osning in seinem Kern noch die alte "Botschaft",seine uralte Benennung enthält,dann meine ich darin "das sich erhebende","das ansteigende" zu erkennen.Das Gegenteil von, wie wir es noch heute verwenden,Gebirgsausläufer.Gewissermaßen also ein Gebirgsanläufer.
Der Name Osning wird auch in Verbindung mit den Ardennen gebraucht,ab 8.Jh..Erklärlich wäre dann auch Osning als einen Beschreibung für ein Erhöhung zu sehen die weit mehr ist als ein Hügel aber noch längst kein wirkliches Gebirge.Man merkt es selbst erst nur selten das man für solche Gebilde eigentlich kein passendes Wort hat.Als mich zu Bundeswehrzeiten mal ein Ruhrpottler von Bremen aus mit dem Auto mitnahm und nach Hause brachte,meinte er dann was für schöne Berge wir hätten."Was für Berge?" fragte ich zurück,aber natürlich wusste ich schon was er meinte.Ich sehe im Teuto kein Gebirge, aber ihn als Hügel zu bezeichnen wäre auch nicht gerecht.
Wenn es sich bei den Ardennen ähnlich verhält,war schon mal da,kann mich aber nicht mehr erinnern,dann gäbe es Sinn in Osning einen alten Begriff sehen kann der etwas bezeichnet,was nicht mehr Hügel und noch nicht Gebirge ist.
Und Osnabrück?
Wenn die Deutung von Osning richtig ist,dann fallen Deutungen Osnabrücks die in Verbindung mit Ochse(n) oder Brücke gebracht werden aus und Osnabrück steht dem nach für Bruch in den Osning.Gewissermaßen einen Einlass in das etwas gelegenen "Hochland",dem Grönegau, zwischen dem heutigen Wiehengebirge im Norden und dem heutigen Teutoburger Wald im Süden.Wenn man von Süden nach Norden den Osning durchquert,beginnt die Fahrt mit einer "Passdurchquerung" an irgendeiner oft recht steilen Stelle über den Kamm,deren Namen manchmal mit Nolle oder Hankenüll(etwas für Namensforscher) in Verbindung stehen,sieht dann eine weithin überschaubare Ebene,durchquert diese bis dann,nach wieder leicht ansteigender Landschaft der Kamm des heutigen Wiehengebirges erreicht ist,es stramm nach unten geht und man in der fast hügellosen norddeutschen Tiefeben angekommen ist.
In der Folge bedeutet es,das Osnabrück nicht namensgebend für die Hügellandschaft war sondern umgekehrt.
Ich habe hier mal einige alte Namen zusammengesucht.
Osnabrück: nicht in zeitlicher Abfolge geordnet.
Ansibarium lat.?? Hasaepons lat.?? ist glaube ich noch recht jung 16.17.Jh.,Spielerei mit Latein vielleicht. Hasenpoth. Osnabruck. Osnabrug.
Osnabruga. Osnabrugam. Osnaburgum. Osnabrugae. Osnabrugga (851).
Osnobrogga. Osnabrugg. Osnabrugi. Osnabrugium. Osnabrugum. Osnabruk. Osnabrück. Osnabrüg. Osnabrügg. Osnabrügk. Osnabrük.
Osnaburgi. Osnaburgum. Oßnabrug. Oßnabrugg. Oßnabrück. Oßnabrüg.
Oßnabrügg. Oßnabrügk. Osnebruggensis. Asnoburgensis. Asenbruggensis.
Asnobruggensis. Hosenbreichensis
Osning:
Osnege(782).Oeslink,Oyslinck(800?)"montis Oyslinck" in lat. Text zusammen genannt mit Osnabrugensis aus "Historia Westphaliae".
Osneggi(804). Osning(850,965,982,1002,1023,1028,1057).
Osnikke(1197). Osnync(1217). Osnyngi(1226). Osningi(1245).
Osseneggi. Hosneggi. Osnengi. Osneggi(12.Jh.). Osieedi. Neggi
Hallo,
ON OSNING:
wie man bereits in der Antwort von angeleye nachlesen kann:
Osning wurde im 12. Jh. Asnig, Osninge und 1002 Osning, 804 Osning genannt. Wahrscheinlich liegt eine -ing Bildung zum Fluss "Osna" vor, der im ersten Glied des Ortsnamens Osnabrück vermutet wird.
Ausführliches über den Namen Osning und auch zu der Verb. zu den Ardennen: (es hilft ja immer hilfreich zu Ausführungen aus dem WeB! auch die Quelle(n) anzugeben). Reallexikon der germanischen Altertumskunde:
Die Bt. des Namens ist bis heute nicht 100% geklärt.
(Teutenburger Wald: das lat. Adjektiv Teutoburgiensis ist abgeleitet von Teutoburgium= Volksburg, dessen erstes Glied über kelt. Teuto- aus germ. peudo-, ahd. thiota= volk, Mensch, entlehnt ist. Das Gebirge bz. demnach eine dort gelegene germ. Fluchtburg).
Zum ON OSNABRÜCK.
Der Name Osnabrück entstand vermutlich….....bis heute ist nicht genau geklärt, was für eine Bt. bzw. "woraus" der Name entstanden ist.
Kurzer Abriss der Geschichte Osnabrücks: Erste Spuren: Bereits etwa 8000 Jahre vor Christi Geburt deuten erste Spuren auf eine menschliche Besiedlung im Raum Hasberge........u.v.m.
Quelle: http://www.osnabrueck.de/5046.asp
Oder.
Der Name Osnabrück entstand vermutlich aus einer Verbindung der niederdeutschen Wörter "Ossen" (Ochse) und "Brügge" (Brücke) als "Ossenbrügge", das im hochdeutschen zu Osnabrück wurde. Nach einer anderen Deutung soll sich der Name vom germanischen Namen der Hase herleiten, germanisch "Osna" oder "Osen", mit Bezug zu Asen - und damit vielleicht Brücke der Asen, Brücke zu den Asen oder einfach Brücke über die Hase (Osna).
Im Fall von "Osnabrück" hieß der Fluss früher offenbar "Osna" o.ä. Er gehört wie auch "Ausa, Oosbach, Ausente und Ozance" zu einer indogermanischen Gewässernamenschicht, denen ein Wort für "Wasser, Fluss, fließen" zugrunde liegt. Zu finden etwa in altindisch "aváni"- "Lauf, Bett eines Flusses, Strom, Fluß", "avatáh"- "Brunnen", lettisch "avuots"- "Quelle", altnordisch "aurr"- "Wasser, Nässe, Kot".
http://www.os-nachbarn.de/Fragen/Fragen_und_Antworten/Antworten/2515/Woher_kommt_der_Name_Osnabrueck
Die genauen Ausführungen von Prof. Udolph lauten: Zitat:
Die alten Formen schwanken zwischen Osnabrugki, Osnabrucgensis, Osnaburgensis und Asenbrunensis, Asanbrunensis oder Asnabrugensi.
Ein alter Name des Flusses Hase. Flüsse hatten früher nicht selten mehrere Namen, von denen manche Teilabschnittsnamen als Gewässernamen verloren gingen, aber in den Ortsnamen weiterleben.
Im Fall von "Osnabrück" hieß der Fluss früher offenbar "Osna" o.ä. Er gehört wie auch "Ausa, Oosbach, Ausente und Ozance" zu einer indogermanischen Gewässernamenschicht, denen ein Wort für "Wasser, Fluss, fließen" zugrunde liegt. Zu finden etwa in altindisch "aváni"- "Lauf, Bett eines Flusses, Strom, Fluß", "avatáh"- "Brunnen", lettisch "avuots"-"Quelle", altnordisch "aurr"- "Wasser, Nässe, Kot". (Zitat Ende).
Das ein ON (bei seiner Entstehung) nicht Namensgebend für eine "Landschaft" war, versteht sich von selbst, zumal die Landschaft (Berge, Flüsse usw..) IMMER vor dem Ort bzw., dessen Siedler entstanden waren.
Brücken wurden nicht "zwingend" für Menschen gebaut. Vielmehr jedoch für deren Tiere; Ochsen/Ochsenkarren.
Des Weiteren: keine ON "mischen" bzw. nicht noch gleich ein paar weitere hinzufügen.
Für die Bt. (Etyml.) eines ON muss jeder ON im Einzeln betr. bzw. beschrieben werden. Jeder Ortsname ist ein Stück Sprachgeschichte, erhalten in Urkundenb. und Landkarten usw..:
http://www.onomastik.com/on_ortsnamen.php
Des Weiteren hattest Du vermutlich alle von Dir erwähnten Namensf. aus dem "Hemdärmel geschüttelt"?
Die Textteile habe ich kopiert, gespeichert und danach entfernt. So wird dies nicht akzeptiert.
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hallo,
zitiere aus 2 Büchern:
Osning wurde im 12. Jh. Asnig, Osninge und 1002 Osning, 804 Osning genannt. Wahrscheinlich liegt eine -ing Bildung zum Fluss "Osna" vor, der im ersten Glied des Ortsnamens Osnabrück vermutet wird. Die Bt. des Namens ist bis heute nicht 100% geklärt.
Teutenburger Wald: das lat. Adjektiv Teutoburgiensis ist abgeleitet von Teutoburgium= Volksburg, dessen erstes Glied über kelt. Teuto- aus germ. peudo-, ahd. thiota= volk, Mensch, entlehnt ist. Das Gebirge bz. demnach eine dort gelegene germ. Fluchtburg.
Osning (= Wald in der äußeren Ecke)
(os= Wald und -ning oder negge = Ecke, äußere Kante)
Handbuch der geograph. Namen, Dietmar Urmes, Auflage 2003
...hoffe, es hilft weiter :lol:
Gruß
Dinomaus28 :roll: