Muckenheim

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Hallo,
kann mir jemand etwas über die Herkunft/Bedeutung des Familiennamens Muckenheim sagen?
Es ist der Mädchenname meiner Mutter, die aus Barmen, das ist ein Dorf in der Nähe von Jülich (Kreis Düren) stammt.
Vielen Dank und LG
Alyna

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Alyna wrote:Hallo,
kann mir jemand etwas über die Herkunft/Bedeutung des Familiennamens Muckenheim sagen?
Es ist der Mädchenname meiner Mutter, die aus Barmen, das ist ein Dorf in der Nähe von Jülich (Kreis Düren) stammt.
Vielen Dank und LG
Alyna

Hallo,

Die Namen Mücke, Mucke, Mügge: ist ein Übername für einen "unruhigen" od. "lästigen" Menschen.

Mhd. mucke, mücke, ndd. mügge= Mücke, Fliege. (obd. mugge= Frosch)

Dazu die Komposita: Mü(u)ckenhim, -heim, hein, fuss.

Ein Mückenfenger 1340 in Frankf. belegt.

In Schlesien, bes. o.- Lausitz "spielt" die slaw. Kurzf. Micka (Michael), hinein.

Oder: Muck(e)(n):

Übername zu mnd. mucke= Anfall von übler Laune.

Mnd. mucken= muckisch sein, den Mund kaum auftun und/od. halblaut murren.

Berufsübername zu osorb. , nsorb. muka= Mehl, für einen Müller, Mehlhändler od. Bäcker.

Einträge bei Fam. S. :

ANNA WILHELMINA MUCKENHEIM - International Genealogical Index / GE
Gender: Female Christening: 29 SEP 1777 Roemisch-Katholische, Barmen Dorf, Rheinland, Preussen

ANNAM GERTRUDEM MUCKENHEIM - International Genealogical Index / GE
Gender: Female Christening: 11 MAR 1788 Sankt Agnes Roemisch-Katholische, Angermund, Rheinland, Preussen

ANNAM MARGARETHAM MUCKENHEIM - International Genealogical Index / GE Gender: Female Christening: 25 SEP 1793 Sankt Agnes Roemisch-Katholische, Angermund, Rheinland, Preussen

Ergänzend noch: -heim: Heim ist aus dem "alten" germ. Rufnamen Heimo entstanden) (germ. heim= Haus)

Grimms Wörterbuch: heim als Substantiv bezeichnet es das Haus, in das man gehört.

MAckenheim ist eine Gemeinde in Hessen.

MEckenheim ist eine Gemeinde in Nordr.-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Mücke: ist auch der Name einer Gemeinde im Vogelsbergkreis in Hessen.

MÜckenheiN ist eine Gemeinde in Sachsen.

Grimms Wörterbuch zu mucken:

MUCKEN, verb., in mehreren bedeutungen.

1) einen brummlaut hören lassen: mugire, moken, vaccarum. DIEF. 369c; muggen, mûggen, brummen, zunächst vom rindvieh STALDER 2, 216; so der wächter mit brummen und mucken zeichen gibt, zur stund erwachet die ganze herd. FORER fischb. 201a; auch von dem kurzen brummlaut eines hundes: bei allen kindern Israel sol nicht ein hund mucken. 2 Mos. 11, 7 (im gegensatz zu wird ein gros geschrei sein in ganz Egyptenland v. 6).

2) mucken von menschen, brummen oder murmeln: mukken, mutire, heimlich reden. SCHOTTEL 1366; ich mucke, mutio STEINBACH 2, 78; gebraucht vom kurzen ausstoszen eines brumm- oder murrlautes; in verbindung mit murren: kein murren und mucken verstört ihre heiterkeit. NIEBUHR Niebuhrs leb. 1, 211; im gegensatz zu schreien, s. den beleg nachher, und zu gicken, das das ausstoszen eines hellen kurzen schreies bezeichnet: da (beim sturze eines tyrannen) singet, tichtet, lachet, spottet, hönet jederman, der zuvor nicht gicken noch mucken thurste. LUTHER 3, 245b; mucken als zeichen der leisen widersetzlichkeit, des widerspruchs: ist mir doch lieb, das der teufel an tag kömpt, und zu schanden wird, durch diese seine himlischen propheten, die nu lange gemucket haben, und noch nie herfür gewolt, bis ich sie mit einem gülden heraus gelocket habe. 59a; gleich wie dem bapst auch geschehen ist, durch Johannes Hussen blut, welchen er nicht mochte in einem winkel lassen

Bd. 12, Sp. 2610

mucken, und mus jn nu lassen in aller welt schreien. 383b; ah, welch einen groszen haufen falscher lerer, abgottischer, ketzer, hat er hie müssen vertreiben, oder je also das maul stopfen, das sie nicht haben dürfen mucken, noch sich regen. 6, 152a; und wenn sie nit heraus wollen und noch mucken und fluchen, so werden sie oft abgeschmiert. PAPE bettel- u. garteteufel (1586) M 6a; er muckt nicht, verbum nullum mutit, ich darf nicht mucken, nihil mutire audeo, sie unterstunden sich nicht die augen auf zu heben oder nur zu mucken, nec attollere oculos aut hiscere audebant. STEINBACH 2, 78;

Der Begriff Mugge:

ist seit Jahrzehnten in Ost- und Süddeutschland in Gebrauch. Eine gängige Herleitung lautet, dass es die Abkürzung für Musikalisches Gelegenheits Geschäft sei. Entsprechende Deutungen sind: Musikalische Unterhaltung gegen geringes Entgelt. (Musik gegen Geld)