Familienname 'Zurwelle'
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
Was bedeutet der Nachname 'Zurwelle'.
Hiess urspruenglich 'Tor Welln' oder
so aehnlich.
MfG.
Danke fuer die aufschlusssreiche Antwort.
Der Name stammt im bezogenen Falle aus dem Osnabruecker Land.
Bin immer der Meinung gewesen,
der Name koennte aus dem Flaemischen
eingewandert sein ....
-
- wg urspruenglich 'Tor Welln'
(Meer, Muehlenbau, eingewandert wg.relig.Protestantismus) -
-
.... und dann spaeter eingedeutscht worden sein.
Ist das also auszuschliessen (?)
MfG.
dmz wrote:Danke fuer die aufschlusssreiche Antwort.
Der Name stammt im bezogenen Falle aus dem Osnabruecker Land.
Bin immer der Meinung gewesen,
der Name koennte aus dem Flaemischen
eingewandert sein ....
-
- wg urspruenglich 'Tor Welln'
(Meer, Muehlenbau, eingewandert wg.relig.Protestantismus) -
-
.... und dann spaeter eingedeutscht worden sein.
Ist das also auszuschliessen (?)
MfG.
Hallo,
Ausschliessen kann man bei Fam. Nam. (fast) nichts. Doch "in Deinem Falle" bin ich mir, anhand der Bücher und Grimms Wörterbuch, doch ziemlich sicher.
Ndd. tor=zur u.ä. dazu zwei Beispiele:
Der Fam. Nam. T(h)ormählen= zur Mühle) oder der Fam. Nam. Torbeck= zur Becke=zum Bach.
Noch ein Zitat von Porf. Udolph: "welle": als Wohnstättenname hat es im Ndd. die Bedeutung, dass jemand an einem brodelnden Gewässer, also einer Quelle, gewohnt hat.
Geogen:
Die meisten Zurwellens findet man in/ im Landkreis Vechta (NI), nämlich genau 17 Telefonanschlüsse. Etwas länger suchen muss man dagegen in/ im Kreisfreie Stadt Dortmund, hier wohnen die wenigsten: gerade einmal Einer.
http://christoph.stoepel.net/geogen/v3/Default.aspx
Bei Fam. S. gibt es einen Eintrag zu Torwelln:
JOHANNES TORWELLN - International Genealogical Index / GE
Gender: Male Christening: 30 NOV 1689 Sankt Clemens Katholisch, Telgte Stadt, Westfalen, Preussen
Eintrag zu Zurwell:
MARIE CAROLINE ZURWELLE - International Genealogical Index / GE
Gender: Female Christening: 29 APR 1856 Evangelisch, Buende, Westfalen, Preussen
Gotttschald: zum Namen/Form WELLE von ndd. Quelle. Erwähnt auch weiter "die Formen": van Well, van der Well. (engl. Well) verweisst bei "zur" nach "zu" und schreibt: zu: ndd.= tor, to usw.
Ergänzend noch der Fam. Nam. Welle: Berufsübername von mhd. wèlle, mnd. welle= Walze, Wellbaum; walzenförmiges, zusammengebundenes od. gerolltes Stroh- Reisigbündel; Tuch-, Leinwandballen. Dieser Berufsübername kann durch vers. berufliche Tätigkeiten entstanden sein.
Die flämische Sprache ist ein niederländischer Dialekt den man in Provinzen Belgiens, in West- und Ost Flandern, im Norden Frankreichs und in der Enklave Zeeuws-Flander (Königreich Holland) finden kann.
dmz wrote:Was bedeutet der Nachname 'Zurwelle'.
Hiess urspruenglich 'Tor Welln' oder
so aehnlich.
MfG.
Hallo,
Bahlow schreibt:
Zurwelle, Zurwelln, auch tor Welle(n), ist/sind Wohnstättenamen.
Welle, Well, Wellen:= ndd.-westf.= "quelliges Gelände". (Quelle)
Zur=zu/an; wohnhaft an/bei einer Quelle.
Auch: van der Well od. Im Wellen.
Der Duden erwähnt noch: (Welle)
ndd. welle= "brodelnde Flüssigkeit", Quelle.
(die Ortsnamen Welle (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt) Wellen (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen, Rheinland-Pfalz))
Kopie aus Grimms Wörterbuch:
WELLE, f., in der bedeutung 'wallende flüssigkeit, quelle' (welle) ableitung von wellen, verb., 'zum wallen bringen', in den drei bedeutungen '(reisig)-bündel' (welle), 'cylindrischer körper' (welle) und 'wasserwelle' (welle), deverbativum zu wellen 'wälzen, rollen', jedoch nicht einmalig, sondern offenbar an verschiedenen orten und zu verschiedenen zeiten mehrfach gebildet. in der bedeutung 'bündel' gehört es fast ausschlieszlich dem hochdeutschen westen (besonders dem Elsasz) an und hat auch nur in diesem gebiet schriftsprachlichen wert erhalten; als 'cylindrischer körper' ist es dagegen seit mhd. zeit dem hochdeutschen wie dem niederdeutschen gleichmäszig geläufig und auch dem niederländischen nicht unbekannt. als 'wasserwelle' ist es ursprünglich nur oberdeutsch (zuerst bei NOTKER bezeugt) und dringt erst spät, im 15. und 16. jh., in das übrige sprachgebiet, und zwar nur in der schriftsprachlichen oberschicht. das vereinzelte auftreten in hochdeutschen mundarten ist jung und geht wahrscheinlich auf einflusz der schriftsprache zurück.
WELLE, f., wallende, brodelnde flüssigkeit, quelle, natürlicher brunnen; bach. der bedeutung und herkunft nach nahe verwandt mit walle, f. (s. teil 13, sp. 1268) und wall, m. (ebda sp. 1263). welle (< *walljōn-) ist identisch mit ags. wielle f. BOSWORTH-TOLLER 1228 und älterndl. welle 'bullitio, ebullitio' KILIAN (1605) 663a. daneben stehen in den einzelnen germ. sprachen mehr oder minder jüngere substantivbildungen zu wallan: im an. der ōn-stamm vella 'sieden, wallen, sprudeln, kochen, kochende masse' (vgl. WESSÉN n-deklination 65; von andern wird vella als jōn-stamm welle und ags. wielle gleichgesetzt, so FRANCK-V. WIJK 785, HOLTHAUSEN etym. wb. d. aengl. 393; TORP 856), im aschw. der m. i-stamm välder 'ebullitio' SÖDERWALL 2, 1030, im ags. der m. i-stamm wiell und der jan-stamm wiella BOSWORTH-TOLLER 1225, im afries. der an-stamm
[u]Nb. erwähnt[/u]: Hell, Helle= Höll= "wilde, abgründige Gegend". Z.B. von/van der Helle, in der Helle. (mhd. helle= Höll(e))