Es geht um den Namen Thulke
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
Hallo,
es wäre schön,wenn mir jemand etwas zum Familiennamen Thulke sagen kann.Es ist der Geburtsname meiner Mutter.Ihre Eltern sind 1945 aus Ostpreußen geflohen.
Freundliche Grüße und vielen Dank im voraus....rambunimango
rambunimango wrote:Hallo,
es wäre schön,wenn mir jemand etwas zum Familiennamen Thulke sagen kann.Es ist der Geburtsname meiner Mutter.Ihre Eltern sind 1945 aus Ostpreußen geflohen.
Freundliche Grüße und vielen Dank im voraus....rambunimango
Der Name steht in der Quassowski-Datei
http://cefha.org/de/gi/kq/kq-t.html
In Trautmanns "Die altpreußischen Personenamen" stehen die Formen
TULICKE, TULLIKE, TULKE, THULEKE, TOLIKE, TOLICKE, TOLLEKE, TOLICKE und TOLLEKE, alle zweite Hälfte des 14.Jahrhunderts. Ist damit sicher altpreußisch/prußisch.
Lutz Szemkus
Hallo,
laut Prof. Dr. Udolph (Namensforscher) kann der Name folgende Bedeutungen haben:
1. Mndt. "Dolmetscher" oder 2. Ortsname oder 3. Personenname Teudolf (tiot=Volk, zum Volk gehörig / dolf=Wolf)
Gruß
Dinomaus28 :roll:
PS: Siehe hier: http://www.radio1.de/_/programm/nnn/namen_jsp/l=t.html
Die mögliche Bedeutung "Dolmetscher" gilt auch für den ostpreußisch/prußischen Namen. Die Übernahme des Worts ins Baltische zeigt auch das iitauische TULKAS "Dolmetscher" (holländisch heißt Dolmetscher AFAIK auch tolk, vgl. englisch "to talk").
Es kann aber auch anders sein: TUL bzw TULE ist ein eigenes Namensglied im Prußischen (Bedeutung ?). Es gibt den Belegnamen TULE, dem das K fehlt, und die Ortsnamen TULEN und TULEYN/TOLLEYNEN. Der Name THULKE würde das KE in diesem Fall dann über das prußische Ableitungssuffix IKE erhalten.
Wie es nun wirklich war, läßt sich heute nicht mehr beweisen.
Lutz Szemkus
Hallo,
da gibt es mehrere Möglichkeiten. Der litauische Vanags verweist beim Namen Tulka auf Gottschaldt (Thulke, Thülecke)
Aber "tul(e)" kommt auch in sehr vielen prußischen Namen vor. Georg Gerullis verweist u.a. auf den Ort Tulen im Samland und nennt dazu die Peronen Tule und Tulike. Grasilda Blaz^iene bestätigt das und nennt dazu dieselben Erklärungen, die auch ich in meinen Unterlagen habe: große Menge, Schar, manch einer, verschieden.
Andererseits nennt sie im selben Zusammenhang auch den Namen Tuleikis und kennzeichnet ihn als litauisch. Da weiß ich aber definitiv, dass Toleikis in einer Ordensurkunde als Sudauer erwähnt wird, also als Pruße benannt wird und zusammen mit Skomand und anderen Land erhält, also kein Litauer ist. Im Memelland gab es Thaleiken-Dörfer. Einige Namensträger wohnten auch in Litauen.
Dieser Namen leitet sich aber aus prußisch "touls" oder lettisch und kurisch "tal" ab. Das bedeutet "viel, weit", auch "von weit her".
Deshalb zurück zu Tule und Tulike, was ich für wahrscheinlicher halte. Sie mögen einstmals als eine reltiv große Menschenmenge in der Gegend erschienen sein und sich von den bisher Ansässigen unterschieden haben. Dabei kann es sich allerdings auch wieder um Sudauer gehandelt haben, denn die wurden vom Orden in größeren Verbänden zwangsumgesiedelt, damit sie den Rittern nicht weiter Probleme bereiten konnten. Ihr Dialekt war anders, aber man konnte sich verstehen.
Und die Dörfer, die Gerullis angibt, datieren Anfang des 14. Jh.
Beate