Bekropat - Bedeutung
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Hallo,
ich suche schon eine ganze Weile nach der Bedeutung des Namens Bekropat.
Eine Freund von mir heißt so, doch alles was wir bisher herausfanden, ist, das er offenbar der /einer der letzten Bekropats ist, der Name ist also sehr selten.
In der Quassowski-Datei müßte sich der entscheidende Hinweis finden, ob litauisch oder kurisch...
http://db.genealogy.net/VFFOW/register/quassowski/search.php?q=bekropies&k=1&r=50
Quassowski gibt es in Bibliotheken oder höflich erfragt auf der Genealogen-Liste "ow-preussen-l@genealogy.net".
Lutz Szemkus
Hallo,
danke für die Antworten, hab ich gar nicht erwartet. Die "ohne-pockennarben"-Lösung, scheint mir am logischsten. Muss ich meien Freund mal antreiben, das er mal nachforscht, wo er herkommt.
Danke!
Hier sind noch andere Beispiele für BE = "ohne" in Wortzusammensetzungen.:
BE-PROTIS = "ein Unverständiger", BE-WARDIS = "ein Namenloser".
Die Lösung "ohne Betrug" gefällt mir besser. Also wäre BE-KROPAT = "der Sohn des Ehrlichen".
Lutz Szemkus
KROPAT steht übrigens ca 80 mal im Telefonbuch.
Die können sich auch fragen, was ihnen lieber ist , "Pockengesicht" oder "Betrüger".
Lutz Szemkus
Hallo,
ich hab nochmal nachgedacht und weitergesucht, weil mich das mit dem "positiven" Spitznamen selbst nicht so recht überzeugt.
Dabei habe ich das gefunden: "kropas" ist ein "Grapen" = gußeiserner Topf. Und "kropas" ist auch ein Werkzeug zum Umwinden eines Reifens um ein Gefäß. Dann würde das bei den Kropat-Leuten auf einen Handwerker hinauslaufen.
Aber was bei den Be-Kropat-Leuten dahintersteckt, ist mir immer noch ein wenig schleierhaft. Ohne Topf? Ohne Werkzeug? Armer Schlucker?
Beate
Beate
Hallo,
ich hab in Ostpreußen die männliche Grundform Bekropies gefunden. Bekrop-at wäre dann der Sohn von Bekrop-ies. Der Name ist vermutlich kurisch, könnte auch litauisch oder lettisch sein. Er kommt aber weder bei Vanagas noch in den heutigen lettischen und litauischen Telefonbüchern vor. Also spricht doch mehr für die Nehrungs-Kuren.
Der erste Bestandteil "be" bedeutet erstmal ohne bzw. un-
Den zweiten Bestandteil "kropis" finde ich merkwürdig, denn normalerweise wurden Spitznamen nach negativen Auffälligkeiten gegeben. Hier scheint es umgekehrt.
-memelländisch "krope" = Pocken, Blattern
-lettisch "kropis" = krüppelig
-litauisch "kropa" = Betrug
Also je nach Herkunft:
- ohne Pockennarben
- ohne körperliche Missbildungen
- kein Betrüger
Ich tendiere zu "ohne Pockennarben", denn "krupe" ist in allen baltischen Sprachen die Kröte, die ja sehr viele pockenartige Gebilde auf der Haut hat. Und die Pocken grassierten ja dauernd zu den Zeiten als in Ostpreußen die Nachnamen entstanden. Da fiel einer ohne Pocken schon mal positiv auf.
In dem Sinne ein schöner Name.
Beate