Familienname "Nüse"
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Guten Morgen an alle!
In einem vorigen Thema hatte ich schon nach dem Familiennamen "Bonnekoh" gefragt. Dort wurde mir super geholfen!!
Darum wollte ich hier noch einmal nach unserem zweiten Familiennamen "Nüse" fragen.
Vielleicht ist der ja einfacher zu beantworten wie unsere erster Name. :-)
Kurz zur Vorgeschichte:
In unserem Ort gab es den Hof "Nüse" (Landkreis Soest/Ostwestfalen). Die erste
urkundliche Erwähnung finde ich um das Jahr 1676. Der Hof war ein typischer Bauernhof mit allem drum und dran. In alten Dokumenten würde "Nüse" auch öfters "Neusse" oder "Neuse" geschrieben.
Vielleicht könnt ihr mir hier auch noch einmal helfen.
Schon eimal vielen Dank.
Gruß
der Goaly
Hallo Tarzius,
danke für deine schnelle Hilfe. Da habe ich einiges zum nachdenken bekommen. :-) Werde wirklich einmal versuchen den Herrn Breidbach um Hilfe zu bitten. Vielleicht klappt es ja.
Gruß
der Goaly
Hallo Tarzius, danke für deine schnelle Hilfe. Da habe ich einiges zum nachdenken bekommen. :-) Werde wirklich einmal versuchen den Herrn Breidbach um Hilfe zu bitten. Vielleicht klappt es ja. Gruß der Goaly
Hallo
Ich habe noch folgenden Zeitungsartikel von Dr. Winfried Breidbach gefunden.
Der heilige Dionysius stand Pate beim Namen Nüsse, Nüse usw..
Bei 90 Prozent der Familien wird der Name Nüsse geschrieben, bei den übrigen erscheint die Schreibweise Nüße. Als Namenvarianten finden sich Nühse (mit -hs- statt -ss- aufgrund eines häufig auftretenden Lesefehlers der altdeutschen Schreibschrift) und Nüse.
In den Niederlanden gibt es die angeführten Namensformen nicht. Der Familienname Nusse wird im Nachbarland wie deutsch Nüsse ausgesprochen, es ist daher anzunehmen, dass zwischen dem niederländischen Namen Nusse und deutsch Nüsse ein Zusammenhang besteht. Für diese Annahme spricht auch das Namenzentrum von Nusse in der Gemeinde Emmen, die an das Emsland und die Grafschaft angrenzt.
Die Bezeichnung der Baumfrucht „Nuss“ (vor der Rechtschreibreform Nuß geschrieben) „Hasel-, Walnuss“ kann nicht mit dem Namen zusammenhängen. „Nüsse“ sieht zwar aus wie die Mehrzahl dieses Wortes, aber Pluralformen als Familiennamen gibt es im Deutschen nicht. Im plattdeutschen und niederländischen Gebiet heißt die Nuss auch völlig anders, hier gelten Wortformen wie Nuet, Nötte, Näöte, Nöt, Nät, Noot usw.
Der Familienname Nüsse/Nüße kann eindeutig erklärt werden: Es handelt sich um einen von zahlreichen Namen, die vom Heiligen- und Taufnamen Dionysius ausgegangen sind. Zugrunde liegt der griechische Rufname Dionysios „der dem Gotte Dionysos Geweihte“.
Die von Dionysius ausgehenden Namensformen sind in zwei große Gruppen einzuteilen. Zur ersten Gruppe gehören die Namen mit erhaltenem Anlaut wie etwa Dionys, Dinnies, Dynges, Dynnes, Dinjes, Dins, Dienes, Düniß, Dünges und viele andere. Bei der zweiten Gruppe wurden die ersten beiden Silben des ursprünglich fünfsilbigen Namens weggelassen, so entstanden zum Beispiel Nysius, Nyse, Nys, Niße, Nies(e), Nisse, Nüß/Nüss, Nüs, Nüse, Nüsse.
Bezug zum Vater:
Das Nebeneinander der Vokale -i- und -ü- erklärt sich daraus, dass der aus dem Griechischen stammende Buchstabe -y- teils als -i-, teils als -ü- gesprochen wurde. Der erste Träger des Beinamens Nüsse wurde damit als „Sohn von Nüsse“ benannt, Nüsse bezog sich auf den Rufnamen des Vaters.
In der Region um Hamburg kann der Name Nüsse vielleicht auch mit dem Ort Nüssau östlich von Schwarzenbek zusammenhängen.
Quelle:
http://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/503016/der-heilige-dionysius...
Hallo Tarzius!
Vielen vielen Dank. Bin echt geflasht. Auf die Idee unter "Nüsse" zu suchen wäre ich selber gar nicht gekommen. Das wirft ein echt interessantes Licht auf unseren Namen.
Gruß
Goaly
Guten Morgen an alle! In einem vorigen Thema hatte ich schon nach dem Familiennamen "Bonnekoh" gefragt. Dort wurde mir super geholfen!! Darum wollte ich hier noch einmal nach unserem zweiten Familiennamen "Nüse" fragen. Vielleicht ist der ja einfacher zu beantworten wie unsere erster Name. :-)
Kurz zur Vorgeschichte: In unserem Ort gab es den Hof "Nüse" (Landkreis Soest/Ostwestfalen). Die erste urkundliche Erwähnung finde ich um das Jahr 1676. Der Hof war ein typischer Bauernhof mit allem drum und dran. In alten Dokumenten würde "Nüse" auch öfters "Neusse" oder "Neuse" geschrieben. Vielleicht könnt ihr mir hier auch noch einmal helfen. Schon eimal vielen Dank. Gruß der Goaly
Hallo
Rund 100 Einträge, in 50 vers. Landkr. zum Namen Nüse. Die Meisten in NW (Hochsauerlandkreis) und ST (Ohrekreis).
Nüsse rund 350. Einträge. Hier die Meisten in NI.
Nüße noch rund 40 Einträge (NI und NW).
Neuse rund 160 Einträge in 72 vers. Landkr.. Die Meisten auch in NI.
Die Fam. Nam., auch Neus, Neuß(e), Neuss, Neu(ß)sse(r): sind zum Teil Herkunftsnamen zum ON Neuss in NW (Rhein-Kreis Neuss). (Je nach Hk. der Vorfahren auch zum ON Neussen im Landkreis Nordsachsen, Neusen im Kreis Aachen usw.).
Die älteste, Nd.- Schreibweise wird wohl Nȳs gewesen sein.
Neuss (bis 1968 offiziell Neuß geschrieben, im regionalen Dialekt Nüss sowie lateinisch Novaesium)………….
https://www.neuss.de/tourismus/stadtportrait/stadtgeschichte
http://www.novaesium.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuss
Evtl. von RH./Nd. neuseln, nüseln = unverständlich in den Bart brummen, schmollen.
Nuss als Etym. würde ich ausschliessen. Mhd. Nuss hnuz und nuz, nd.= Nut(t), Nööt, Nüöde usw..
Die vielen unters. Schreibweisen sind damit zu erklären, mal abgesehen von den div. Mundarten, dass in alten Zeiten, Fam. Nam. meist nach Gehör geschrieben wurden (v. den Standesbeamten).
Der ON Neusen bzw. Linden Neusen im Kreis Aachen, wird, wurde mundartlich Nüse ausgesprochen. das –eu- im ON steht für ein langes –ö- bzw. wird als solches ausgesprochen.
Oder n Kevelaer der Name Noyshof (Ortsteil) : -oi-, -oy -steht für langes o.
Ergänzend noch: in Bochum z.B. bt. der Ausdruck Nüsschen= Unwissender, Blödmann. Daran kann man erkennen, welche unters. Bt. Worte in den vielen vers. Mundarten haben können.
Und wie bereits erwähnt: Westfälische Doppelnamen (Familien- oder Hofnamen) - oder wie sich Namen verändern:
http://www.soennern.de/index.php/land-und-leute/hoefe-und-ihre-bewohner/...
http://www.pettelkau.info/sonstiges/namenaenderung.htm
Ein Beispiel noch der Namensgebung in Ostfriesl.: Der Name Freerk Jansen Harms bt. Freerk, Sohn des Harms, dessen Vater Jan hiess. Und dies ist einer der einfachsten Namen.
Noch ein Buchtip: Rudolf Zoder - Familiennamen in Ostfalen. Im Handeln nicht mehr erhältlich. Versuche es auszuleihen.
Einer der sich mit Fam. Nam. in NRW sehr gut auskennt ist: Dr. Winfried Breidbach. Und selbst er sagt: Trotz aller Wissenschaft, Zahlen und Belege, ist für ihn aber wichtig: „Man arbeitet als Namensforscher viel mit Wahrscheinlichkeiten, weniger mit Sicherheiten.“
Ein Mail an Ihn, könnte Dir sehr weitere helfen; vorausgesetzt, Du bekommst eine Antwort.
http://t1p.de/DrWinfriedBreidbach
Und wenn wirklich alles nicht weiterhilft: (kostenpflichtig) Namenberatungsstelle der Uni Leipzig:
http://www.namenberatung.eu/leistungen/familiennamen/?L=0