Ortsname Hartmannsgrub

3 Antworten [Letzter Beitrag]
User offline. Last seen 8 years 21 weeks ago. Offline
neugierig
Beigetreten: 24.02.2016
Beiträge: 4

Servus,

mich würde die Herkunft des Orts-/ Weilernames "Hartmannsgrub" interessieren, da ich Hartmannsgruber heiße und einer meiner Urahnen möglicherweise aus einen dieser Orte abstammt.

Den Ortsnamen Hartmannsgrub gibt es genau zwei mal in Bayern, welche ca. 50 Km auseinander liegen. Die Gemeinden besitzen leider keine Ortsnamen Chronik.

Wo könnte ich nun suchen um genaueres herraus zu finden?

Über eure Antworten wäre ich äußerst dankbar!

User offline. Last seen 1 year 29 weeks ago. Offline
Experte!Moderator
Beigetreten: 31.12.2005
Beiträge: 4600

Pferdesalbe schrieb:

Servus, mich würde die Herkunft des Orts-/ Weilernames "Hartmannsgrub" interessieren, da ich Hartmannsgruber heiße und einer meiner Urahnen möglicherweise aus einen dieser Orte abstammt. Den Ortsnamen Hartmannsgrub gibt es genau zwei mal in Bayern, welche ca. 50 Km auseinander liegen. Die Gemeinden besitzen leider keine Ortsnamen Chronik. Wo könnte ich nun suchen um genaueres herraus zu finden? Über eure Antworten wäre ich äußerst dankbar!

 

Servus,

Du hast zwei Möglichkeiten.

Wende Dich an den mir bekanntesten und wohl auch renommiertesten Ortsnamen-Forscher aus/in BY: Dr. Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein. Ich kann Dir pers. versichern, dass er sein "Handwerk" bestens beherrscht.

Adresse und Kontakt:

http://www.bg.geschichte.uni-muenchen.de/personen/lehrbeautragte/reitzen...

Dazu noch folgende (treffenden) Aussagen von Herr Reitzenstein (Kopie):

90 Prozent seiner Recherchezeit verbringt Reitzenstein mit der Suche nach alten Namensbelegen in Archiven. "Manchmal suche ich 14 Tage und finde nichts", sagt er. Das ist zermürbend. Andererseits wird seine Motivation oft durch unerwartete Funde gestärkt, wie damals im Kriegsarchiv in Stockholm, wo er in den Akten des Dreißigjährigen Kriegs (1618-48) alte Namensbelege für den Lech fand: Lachstrommen, Leckstromen, und Lack Strommen stand da zu lesen.

Über Memmingen wurde etwa 1643 gemutmaßt: "Ihr Name daher komme / weiln sich manches Mensch da mehre. Theils nennen sie Mannmenge / von der Menge der Manner." In Wirklichkeit liege der Personenname Mammo zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet sei, kann Reitzenstein die Memminger Frauenwelt beruhigen, die ja entgegen der These von 1643 den Männern weder an Tatkraft noch an Vielköpfigkeit nachsteht.

Die zweite Möglichkeit ist folgende:

Ein Orts- Familiennamen-Gutachten erstellen zu lassen bei der Uni Leipzig. Infos, Kosten usw., siehe/lese dazu:

http://www.namenberatung.eu/leistungen/geografische-namen/

http://www.namenberatung.eu/leistungen/familiennamen/

Hinzufügen möchte ich noch, dass ich zum einen schon der Meinung bin, dass der Ortsname Hartmannsgruber (zum einen) auf den Vornamen Hartmann und dem Flur-Wohnstättnn. –grube, zurück geht.

User offline. Last seen 8 years 21 weeks ago. Offline
neugierig
Beigetreten: 24.02.2016
Beiträge: 4

Servus,

ich habe ein Gutachten bezüglich des Ortsnames Hartmannsgrub bei der Uni Leipzig anfertigen lassen.

Gestern erhielt ich endlich die Ergebnisse.

Es gab früher drei Dörfer mit dem Namen Hartmannsgrub, alle in nicht weiter Entfernung voneinander. Heute gibt es nur noch zwei, eines in der Gemeinde Geierstahl und eines in der Gemeinde Haibach, genau bei dem Ort Elisabethszell.

Der Name Hartmannsgrub setzt sich aus den zwei Worten "Hartmanns" und "Grub" zusammen.

Das Grundwort "Grub", stammt vom mittelhochdeutschen Wort "gruobe" und bedeutete soviel wie "Grube, Steinbruch, Loch, Höhle, tiefgelegene Ortschaft".

Das Bestimmungswort "Hartmanns" enthält den germanschi-altdeutschen Vornamen Hartmann. Der Bestandteil "Hartmanns" des Ortsnamens "Hartmannsgrub bezieht sich auf eine hochgestellte Persönlichkeit, wie den Ältesten, den Besitzer oder den Gründer des Ortes. Da der Personenname im besitzanzeigenden Fall des Genitivs steht.

 

Der Ortsname Hartmannsgrub setzt sich aus dem Bestimmungswort Hartmanns- und dem Grundwort -grub zusammen. Er bedeutet "Grube, Steinbruch, Loch, Höhle, tiefgelegene Ortschaft des Hartmann. Jener Hartmann war eine hochgestelle Persönlichkeit des Ortes.

 

1446 ist ein Hanns Hartmannsgruber zu Hartmannsgrub erwähnt. Er dürfte der letzte Hartmannsgruber auf diesen Hof/ Ort gewessen sein der den Namen Hartmannsgruber trug. Nach ihm ging der Hof an einen Herrn Schötz über und dann an Stögbauer.

 

Sollte jemand noch Daten zu diesen Ort oder den Namen Hartmannsgruber haben, wäre ich sehr dankbar wenn er sich mit mir in Verbindung setzten würde.

Ich selbst untersuche den Namen Hartmannsgruber, da dies meine direkten Vorfahren der Manneslinie sind und in diesen Ort gelebt haben dürften.

User offline. Last seen 1 year 29 weeks ago. Offline
Experte!Moderator
Beigetreten: 31.12.2005
Beiträge: 4600

Pferdesalbe schrieb:

Servus, ich habe ein Gutachten bezüglich des Ortsnames Hartmannsgrub bei der Uni Leipzig anfertigen lassen. Gestern erhielt ich endlich die Ergebnisse. Es gab früher drei Dörfer mit dem Namen Hartmannsgrub, alle in nicht weiter Entfernung voneinander. Heute gibt es nur noch zwei, eines in der Gemeinde Geierstahl und eines in der Gemeinde Haibach, genau bei dem Ort Elisabethszell. Der Name Hartmannsgrub setzt sich aus den zwei Worten "Hartmanns" und "Grub" zusammen. Das Grundwort "Grub", stammt vom mittelhochdeutschen Wort "gruobe" und bedeutete soviel wie "Grube, Steinbruch, Loch, Höhle, tiefgelegene Ortschaft". Das Bestimmungswort "Hartmanns" enthält den germanschi-altdeutschen Vornamen Hartmann. Der Bestandteil "Hartmanns" des Ortsnamens "Hartmannsgrub bezieht sich auf eine hochgestellte Persönlichkeit, wie den Ältesten, den Besitzer oder den Gründer des Ortes. Da der Personenname im besitzanzeigenden Fall des Genitivs steht. Der Ortsname Hartmannsgrub setzt sich aus dem Bestimmungswort Hartmanns- und dem Grundwort -grub zusammen. Er bedeutet "Grube, Steinbruch, Loch, Höhle, tiefgelegene Ortschaft des Hartmann. Jener Hartmann war eine hochgestelle Persönlichkeit des Ortes. 1446 ist ein Hanns Hartmannsgruber zu Hartmannsgrub erwähnt. Er dürfte der letzte Hartmannsgruber auf diesen Hof/ Ort gewessen sein der den Namen Hartmannsgruber trug. Nach ihm ging der Hof an einen Herrn Schötz über und dann an Stögbauer. Sollte jemand noch Daten zu diesen Ort oder den Namen Hartmannsgruber haben, wäre ich sehr dankbar wenn er sich mit mir in Verbindung setzten würde. Ich selbst untersuche den Namen Hartmannsgruber, da dies meine direkten Vorfahren der Manneslinie sind und in diesen Ort gelebt haben dürften.

 

 

Hallo

Weiteres zum Fam. Nam. HARTMANSGU(E)BER (KOPIE)

Kloster Windberg Urkunden, Signatur 0504

3. Oktober 1446, Andre, Wirt zu Gossersdorf tritt als Teidinger auf

Bemerkungen: 1) Hartmannsgrub (Gde. Elisabethszell, LK Bogen) 2) Forsting (Gde. Konzell, LK Bogen) 3)Biel (Gde. Prünstfehlburg, LK Bogen) 4) Haibach (LK Bogen) 5) Mitterfels (LK Bogen) 6) Gossersdorf (LK Bogen) 7) Prünstfehlburg (LK Bogen)

Regest: Hanns Hartmansgru{e}ber zu Hartmansgrueb(1) und Andre Mair zu Forsten(2) verzichten gegenüber dem Kloster Binberg (Abt Albrecht) auf alle Ansprüche und Forderungen an dem Hof zu P{w}el(3) bei Heybach(4), den ehedem ihr verstorbener Vetter Hainreich der Hengst inne hatte und den dieser dem verstorbenen Abt Nyclas Lohhaymer von Binberg abgetreten hatte, durch eine Geldabfindung. Taidinger und Siegelbittzeugen:

Erhart, Gehorsamer und Pfarrer zu Winberg; Hainreich Grueber, Richter daselbst; Andre Wirdt zu Gossestorf(6);

Andre Schuster zu Velberck(7).Siegler: Jorig der Hewrawß, Pfleger zu Mitterfels(5).

Zusammenfassung: Am 3. Oktober 1446 (des nächsten Sonntags nach Sankt Michael des heiligen Erzengels und Himmelsfürsten) stellen Hanns Hartmannsgruber von Hartmansgrub und Andre Mair von Forsting auch im Namen ihrer Frauen, Erben, Verwandtschaft und Nachkommen dem Windberger Abt Albrecht und seinem Gotteshaus einen Brief aus. Sie verzichten damit auf ihre erhobenen Ansprüche auf den Hof zu Pühel (Biel) bei Haibach, welchen ihr verstorbener lieber Vetter Heinrich, der Hengst inne hatte. Dieser hatte den Hof an den seinerzeitigen Windberger Abt, Herrn Nyclisen Lohaymer (Nikolaus Lohaimer) übergeben. Im Gegenzug erhalten sie eine Summe Geld, deren Höhe nicht bezeichnet wird. Der Brief erhält das Siegel des "weisen und vesten" Jorigen Heuraus, Pfleger beim Gericht in Mitterfels, versiegelt durch den fleissigen [Gerichtsschreiber?] Petter Willen. Teidinger (Zeugen) sind die ehrbaren Herren Erhart, Gehorsamer zur Pfarrei zu Winberg, Hainrich Gruber, Richter in MItterfels, Andre, Wirt zu Gossersdorf und Andre Schuster zu Fehlburg.

Transkription: Ich Hanns Hartmannsgruber gesessen zu Hartmansgrub vnd Andre Mair ann der Zeit gesessen zu forstern Bekenn aintrachtiklich vnd offenlichen mit dem Brief für vns vns paider Hawsfrawn all vns erben Frewnt vnd nach komen vmb solich sprüch vnd voderung so wir gehabt vnd vermainttn zu haben zu Vnsern genedigen Heren Heren Albrechten Ann der Zeit Abte zu Winberg vnd seinem Gozhaws von der Genaden vnd Pawrechtn Wegen Des Hofs zu Pühel gelegen bey Haybach denselben Hof vnser lieber Vetter Hainreich der Hengst saligen vor Zeitten Inne gehabt vnd besessen hat ettlivil Zeit vnd Dn nach alls er Den Hof aiymer macht der besen vnd den nach notdurft pawe zu Veld vnd zu Dorffhat er den Hoff Über geben vnd des abtrottn mit allen seinen zu gehörungen Hern Nyclisen Lohaymer saligen ann der selben Zeit Abbte zu Winberg vnd daselbs ist vnserm obgenanten Vettern Hainrichen Hengst saligen geredt vnd gesprochen Worden ain kät borns zu geben vnd dar zu ain tagwerch Wismads auß dem Hoff nyessen vnd nüze Lassen seins ains leib lebtag nicht von rechtens wegen sunder von genaden Wegen Ds er auch alles Allzo ein genomen vnd genossen hatt Wie sich Das alles ergangen vnd gemacht hatt sein Wir erweist Worden mit Briefen vnd Sigln vnd güeten vrchunden vor frumen Leuten Das Der egemelt Hainrich der Hengst salig kein genad noch pawrecht anye gehabt noch geb mich hatt auf Dem obgeschriben Hof Zu Zu puhel vnd dar vmb sein Wir ganz abgestanden vnd abtretten von aller vordrung vnd prauchen nichts Aws genommen Inkraft des Briefs Also Das Wir all vnser erben frewnt vnd nachkomen noch sunst nyemat Anderes von vnsern Wegen hin fur ewiklich kein ansprach noch vodrung nymer haben suchen noch gebynen Sullen noch enmögen Weder mit recht noch ann recht zruz dan obgenaten vnsern genedigen Hern von Winberg Vnd seinem Gozhaws von des obgenanten Hainrich dem Hengst wegen Auch von des Hoffs vnd der genaden vnd Pawrechten wegen zu pühl Vnnd so ist vns ain suma geldes versprochen worden von vnserem genedigen Hern Von Winberg der selben suma geldt sein wir ausgerecht vnd bezalt worden zu rechterWeil vnd Zeit an allen Abgnk Du zu an allen vnsern schaden vnd was wir über das alles rechten vnd kriegen wolden es wir geistlich Oder weltlich oder ann recht Das bekennen wir vnsern genedigen Hern von Winberg vnd seinem Convent an aller Stat nicht vond gebonen vnd vns ganz vnrecht vnd verlein an alle wider red der sachen aller zu eins stättn Woren vrchund geben wir obgenante Hanns Hartmansgruber Andre mayr zu Forstern vnserm genedigen Herrn von Winberg seinem Conuet vnd gozhaws den Brief versigelten mit des Weisen festen Jorigen Des Hewraws ann der Zeit Pfleger zu Mitterfels aigen anhangtem Insigil versigelt durch vns vleissigen Petter Willen Im seinen erben vnd Sigil an schaden Dar vnd Wir vns vns payd Hawsfrawen all vns erben frewnt Vnd nach kommen mit vnsern trewn verpinden wer vnd stätt zu halden Inn halt des Briefs Der sachen sein teydinger Gewesen dar zu zewgen der gepott vmb das Insigil die erbaren Heren Erhart gehorsamer zur pfarr zu Winberg Hainrich Gruber ann der Zeit Richter daselbs Andre Wirdt zu Gossestorf Andre schuster zu Velberck Der Brief ist geben nach Cristi vnsers Heren gepurd vierzehen Hundert vnd Inn dem sech vond vierzigisten Jahre des nachsten Sontags nach sannd michels tag des heiligen Vrzengels vnd Hnael fursten af.

 

Diese Angaben findest Du unter:  Urkunden und frühe Quellen zur Hofmark Gossersdorf und von Orten der heutigen Gemeinde Konzell, im Hauptstaatsarchiv München, Staatsarchiv Landshut, Stadtarchiv Cham und aus gedruckter Literatur.

www.konzell.de/export/download.php?id=1536

Oder: http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUWindberg/0778/charter?q=Hanns%20...

Das Bestimmungswort "Hartmanns" enthält den germanschi-altdeutschen Vornamen Hartmann. Der Bestandteil "Hartmanns" des Ortsnamens "Hartmannsgrub bezieht sich auf eine hochgestellte Persönlichkeit, wie den Ältesten, den Besitzer oder den Gründer des Ortes. Da der Personenname im besitzanzeigenden Fall des Genitivs steht.

HartmannS muss nicht in einem Zusammenhang zu einer höher gestellten Persönlichkeit stehen. Der Genitiv –s kann ganz einfach Sohn des Hartmann bt..

Der Vorname Hartmann (stehend für einen harten, strengen Mann) kann in Südt. -Raum jedoch noch eine weitere Bt. haben. So bt. mhd. hart (ahd. hard) = Wald, Gehölz; Sandboden, Weidetrift.

Das mhd. gruobe bt. (ergänzend):  eine künstlich angelegte Bodenvertiefung wie etwa einen Steinbruch, eine Fanggrube, möglicherweise auch für Gräben an der Gemarkungsgrenze, aber auch ein naturgegebener Geländeeinschnitt.

http://sho.rtlink.de/Hartmannsgrub1 (unter Suche Hartmansgrub eingeben)

http://sho.rtlink.de/Hartmannsgrub2

http://sho.rtlink.de/Hartmannsgrub3

Der Flurname Hartmansgrube ist ja nicht nur in BY verz.. Und in der Zusammensetzung mit Hartmann findet sich dieser auch unter Hartmann-Grund (HartmannSGrund, Hartmann-Grabe (HartmannS-Grabe) Hartmann-Hecke (HartmannSHecke) usw..