WÄCHTLER / WECHTLER - Berufsname und/oder Wohnstättenname
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Hallo liebe Mitstreiter.
Ich habe heute mal ein namenkundliches Anliegen.
Ich erforsche den FN WÄCHTLER, welcher zu früherer Zeit auch als WECHTLER belegt ist.
z.B. um 1525 - Flöha oder auch 1628 - Grimma etc.
Bisherige Thesen (auch vom Namenkundlichen Institut in Leipzig) gehen von einem WACHTELFÄNGER aus. Was ja sicherlich auch sein mag, da ja die Wachtel im frühen Mittelalter hier weit verbreitet war und durch den übermäßigen Fang immer weiter südlich "vertrieben" wurde.
Es gibt auch WÄCHTLER-Belege in Bayern, NRW etc.
Ich möchte mich hier aber auf Sachsen konzentrieren.
Kartiert man hier den Namen WÄCHTLER z.B. hier (http://www.gen-evolu.de/index.php?id=75) sieht man eine Konzentration im westlichen/mittlerem Sachsen.
Meine WÄCHTLER-Vorfahren gehören auch in dieses Gebiet. Nachweislich bis ca. 1700 im Gebiet Frankenberg/Mühlbach/Niederwiesa etc. Aber auch davor gibt es hier WÄCHTLER / WECHTLER.
Ich stieß bei Recherchen auf den Flurnamen WACHTELBERG, welcher auch bei Niederwiesa/Euba zu finden ist. Diesen Flurnamen gibt es auch nochmal bei Dehnitz b. Wurzen, nördlich von Grimma. Grimma wo auch WECHTLER konzentriert und schon frühzeitlich auftritt.
Der Flurname leitet sich anhand des Wortstammes "Wach" nach einer Nutzung als Warte/Ausblick ab.
Daher tut sich mir die Frage auf, ob dem Namen WECHTLER/WÄCHTLER nicht auch eine Flur, also eine Wohnstätte/Herkunft, zu Grunde liegt.
Ich würde mich über eure Einschätzungen freuen.
Beste Grüße
Tom
Hallo Tarzius.
Wiedermal besten Dank für deine Ausführungen und Gedanken.
Das hilft mir weiter.
Beste Grüße
Tom
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Hallo liebe Mitstreiter. Ich habe heute mal ein namenkundliches Anliegen. Ich erforsche den FN WÄCHTLER, welcher zu früherer Zeit auch als WECHTLER belegt ist. z.B. um 1525 - Flöha oder auch 1628 - Grimma etc.. Bisherige Thesen (auch vom Namenkundlichen Institut in Leipzig) gehen von einem WACHTELFÄNGER aus. Was ja sicherlich auch sein mag, da ja die Wachtel im frühen Mittelalter hier weit verbreitet war und durch den übermäßigen Fang immer weiter südlich "vertrieben" wurde. Es gibt auch WÄCHTLER-Belege in Bayern, NRW etc. Ich möchte mich hier aber auf Sachsen konzentrieren.
Kartiert man hier den Namen WÄCHTLER. Meine WÄCHTLER-Vorfahren gehören auch in dieses Gebiet. Nachweislich bis ca. 1700 im Gebiet Frankenberg/Mühlbach/Niederwiesa etc. Aber auch davor gibt es hier WÄCHTLER / WECHTLER. Ich stieß bei Recherchen auf den Flurnamen WACHTELBERG, welcher auch bei Niederwiesa/Euba zu finden ist. Diesen Flurnamen gibt es auch nochmal bei Dehnitz b. Wurzen, nördlich von Grimma. Grimma wo auch WECHTLER konzentriert und schon frühzeitlich auftritt.. Der Flurname leitet sich anhand des Wortstammes "Wach" nach einer Nutzung als Warte/Ausblick ab. Daher tut sich mir die Frage auf, ob dem Namen WECHTLER/WÄCHTLER nicht auch eine Flur, also eine Wohnstätte/Herkunft, zu Grunde liegt.
Ich würde mich über eure Einschätzungen freuen. Beste Grüße Tom
Hallo
Zu den Einträgen der Name bzw. der unters. Schreibweisen sollte man jedoch schon folgendes festhalten:
In D sind zum Namen WECHTLER gerade mal noch 4 Einträge verz..
In F sind es 200 Einträge zum Namen WECHTLER.
In LX 5 Einträge.
Je einen In den NL und BE.
Anders sieht es aus bei WÄCHTLER. Da sind in D rund 600 Einträge verz..
Zu Wachtler rund 200 Einträge (BY und BW).
Zu der Schreibweise Waechtler noch rund 10 Einträge.
Zu Wachtl sind es in D rund 20 Einträge.
Der/die Namen kann der Flurname, die Bz. Wacht zu Grunde liegen (hoch gelegenen Ort , Berg, Hügel mit einem Turm, zum Ausschauhalten).
Und bei Wechtler ist auch eine Jüd.- Hk. des Namens in Betracht zu ziehen. Zu/von jiddisch vakhtl= Wachtel .
Im Schwäbischen steht Wachtel für (einen kleinen) lebhaften Menschen.
Und noch der Eintrag aus dem WB: Wächteler= Wachtelfänger: man sol den wechtelern verbieden Wachteln zu fangen. Frankfurter Bürgermeisterbuch, a. 1465.
Oder: Wachtelfalke: ein zur beize gut abrichtbarer Falke, auch Schwimmer.
In der Steiermark steht die Bz. Wecht für ein grosses Getreidemaas.
Oder um einen Berufsübern. für den, einen Wachtelfänger/Jäger oder um einen Flur- Wohnstättnn., die Etym. bleibt die Selbe. Zu/von mhd. wahtel(e), (ahd. wahtala, wahtel), mnd. wachtele, mndl. Wachtele.
Es verhält sich jedoch so, wie man dies nachlesen kann, dass das Fleisch der Wachtel, unter gewissen Umständen bzw. Nahrung der Wachtel, für den Menschen giftig war. Und eigentlich gilt bis heute, dass man KEIN Fleisch von Schnabeltieren essen sollte.
Zum Flurnamen Wachtelberg (Wachberg) kannst Du Dir folgendes Buch ausleihen:
Sagenhafte Wanderungen im Saale-Orla-Kreis – Schlösser, Höhenburgen von Alexander Blöthner
Evtl. kommt noch ein Hkn. zum ON Wachtl dt.= Skřípov (Tsch.) in Frage.
Nach dem Hussiten-Krieg wurde die Gemeinde mit deutschen Kolonisten besiedelt. Die deutsche Bevölkerung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben…………………
https://de.wikipedia.org/wiki/Sk%C5%99%C3%ADpov
Aus dem WB: (KOPIE)
Der Wachtelfänger: ein Jäger, welcher sich vorzüglich mit dem Wachtelfange beschäftiget.
Das Wachtelgarn: ein niedriges Garn oder Netz, kleine Vögel, und besonders Wachteln, damit zu fangen, das Wachtelnetz, Steckgarn.
Der Wachtelhund: ein Hunde, welche dazu abgerichtet ist, den Wachteln und Rebhühnern so lange vorzustehen, bis sie gefangen oder geschossen werden; der Hühnerhund
Somit steht fest: die Etym. des Namens ist bis heute nicht 100% geklärt bzw. der Name kann nicht nur eine Etym. zugewiesen werden. Es gilt die Hk. der Vorfahren heraus zu finden. Auch sollten die unters. Mundarten berücksichtig werden usw..
Denn ON wie Wächtersbach in HE z.B., dieser ON hat jedoch gar nicht mit Wächter oder Wachtel zu tun. Wie in so vielen Flurnamen gebildet mit Wachtel- in D..