Lehrer-Vorurteile gegen Schüler-Vornamen?
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Die Vornamensstudie (2009) von Julia Kube: In einer Masterarbeit von Julia Kube wurde untersucht, ob die Vornamen von Kindern die Chancengleichheit in der frühen Bildungsbiographie beeinflussen……
http://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2009/390.html
Und: Die Top 10 der Namen, die einem Kind Nachteile in der Schule bringen.........
http://www.no-abilities.de/128-Die-Top-10-der-Namen,-die-einem-Kind-Nach...
Dem gegenüber stehen die Aussagen von Frau Kube selber:
Es ist eine stark vereinfachte Formel, wenn man sagt, der Name beeinflusst die Schulnote. Wenn man das auf eine Überschrift wie "Kevin und Chantal werden wegen des Namen schlechter benotet" reduziert, verfehlt man m.E. die Ursache.
Dies wurde von den Medien, bzw. der Betreuerin von Fr. Kube, Fr. Astrid Kaiser, so inerpret.. Denn Frau Kube stellte sich die Frage: Werden Schüler mit Namen wie Kevin oder Mandy für dieselbe Leistung schlechter benotet als Schüler mit Namen wie Maximilian und Charlotte? Die lange Antwort lautet ebenfalls „Nein“, nur ist der Weg dahin etwas komplizierter.......
Bei der Studie handelte es sich um eine Online-Befragung, in der explizit nach der Bewertung von Vornamen gefragt wurde. Aus ihr lassen sich deshalb natürlich keinerlei Schlussfolgerungen für den Schulalltag ziehen; ob Grundschullehrer/innen einen echten Kevin oder eine echte Mandy in ihrer Klasse tatsächlich anders bewerten würden als einen echten Maximilian oder eine echte Charlotte, bleibt reine Spekulation. Die Verfasserin der Arbeit machte das seinerzeit auch der Presse gegenüber deutlich -- anders als ihre Betreuerin, die z.B. Spiegel Online gegenüber sehr weitreichende Schlussfolgerungen aus der Arbeit zog:
http://www.scilogs.de/sprachlog/die-mit-den-prolls-tanzt/
Studien "solche" Art wurden ja auch schon div. durchgeführt. Die "Neuste" stammte aus den USA, und auch diese wird betreits wieder angezweifelt.
Was sagen die Studien aus, die Namen und Erfolg bzw. Namen und Persönlichkeit in Beziehung bringen? Eine Auswahl.
http://karriereblog.svenja-hofert.de/2014/01/kleider-machen-leute-und-na...
http://karrierebibel.de/herr-kaiser-wird-chef-wie-nachnamen-die-karriere...
Als da steht: Inzwischen haben die Forscher das Ergebnis ihrer Studie wieder einkassiert, nachdem sie die Daten noch einmal überprüft haben. Grund........
http://www.welt.de/politik/article1727650/Wie-Namen-die-Zukunft-von-Kind...
http://wirtschaftsblatt.at/home/life/karriere/1168211/index
http://www.welt.de/wissenschaft/article723117/Was-Nevaeh-Laura-und-Else-verraten.html
Usw..
Genau. Zur "Kaiser"-Studie haben wir ja auch einen Text, an den in vor einigen Wochen den Hinweis angeheftet habe, dass die Forscher selbst die Ergebnisse inzwischen für fragwürdig halten.
Immerhin, ich finde diesen offenen Schritt sehr begrüßenswert, schließlich hätten Sie damit auch nicht an die Öffentlichkeit gehen müssen.
Immerhin, ich finde diesen offenen Schritt sehr begrüßenswert, schließlich hätten Sie damit auch nicht an die Öffentlichkeit gehen müssen.
Ja, sehr begrüssenwert, wenn auch nicht ganz "freiwillig".
Und ein solcher Schritt wäre auch seitens von Prof. Astrid Kaiser mehr als begrüssenswert gewesen bzw. wäre es sicher erspriesslicher gewesen, wenn sich Prof. Astrid Kaiser, mit ihren eigenen Interpretationen zurückgehalten hätte bzw. sich an die von Fr. Kube gehalten hätte. Denn Fr. Kube hatte soweit gute Arbeit geleistet (die Studie war die Master-Arbeit von Lehramtsabsolventin Julia Kube, 24.)
Die, zu den Aussagen von Fr. A. Kaiser kann man z.B. unter folgendem Link nachlesen:
Kaiser: Sehr weit, das hat die Untersuchung deutlich gezeigt. Ich kenne das auch aus dem Alltag. Ich habe früher als Lehrerin gearbeitet und habe bei mir selbst Vorurteile gegenüber manchen Namen beobachtet. Heute bilde ich Lehrer aus. Was mich bei der Studie allerdings überrascht hat, war die Deutlichkeit und die Schärfe, mit der die befragten Lehrer über bestimmte Namen urteilen - und mit welcher Bestimmtheit sie davon ausgehen: Das ist kein Vorurteil, das ist eigene Erfahrung, das ist die Wahrheit……..
Was wundert ist, dass keine der Zeitungen, div. WeBSeiten usw.. es für wichtig erachteten, die Aussagen von A. Kaiser zu revidieren (bis zum heutigen Tage nicht) ausser der Uni Leipzig.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf ein ("altes") Buch "aufmerksam" machen: Name und Schicksal (u.v.m.) von Alexander Springborn (1994):
http://www.projectory.de/persons/dirk/namen/namen.html#namense3.html
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Es ist eine stark vereinfachte Formel, wenn man sagt, der Name beeinflusst die Schulnote.
Wenn man das auf eine Überschrift wie "Kevin und Chantal werden wegen des Namen schlechter benotet" reduziert, verfehlt man m.E. die Ursache.
Tatsächlich, das hat die Studie von Ute Utech 2011 klar aufgezeigt, SIND bestimmte Namen in Bildungsfernen schichten populär. Die Chance, dass die Eltern eines Kevin keinen akademischen Abschluss haben, ist objektiv sehr hoch. Und erwiesen ist auch, dass v.a das elterliche Umfeld die schulische Leistung beeinflusst. Eine Korrelation zwischen Name und schulischer Leistung sehe ich also durchaus, nur sind der Grund dafür nicht unbedingt die Vorurteile, die der Lehrende über den Namen assoziiert.