Bedeutung PELLMANN

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Hallo liebe Gemeinde.

 

Ich suche nach der Namensbedeutung des FN PELLMANN.

laut genevolu gab es vor dem Krieg 2 Konzentrationsflecken des FN.

Einmal um Bielefeld, einmal in Sachsen zwischen Freiberg und Altenberg.

Meine gesuchten Ahnen stammen bisher aus Schlottwitz, südlich Dippoldiswalde, also auch Sachsen.

Jetzt finde ich aber leider keine Erklärung zu dem Namen. 

Lediglich einen kleinen Ansatz vielleicht.

 

Pelnesser: niedersächs. für Kürschner (http://wiki-de.genealogy.net/K%C3%BCrschner_(Berufsbezeichnung))

oder aber

der überflutete Ort Pöhl wurde früher auch Pell geschrieben (http://hov.isgv.de/P%C3%B6hl)

Oder besteht vielleicht sogar ein Zusammenhang zu Pell--> Pelle--> Pelz?

 

Leider fehlen mir andere Ansätze. Könnt ihr mir helfen?

 

Viele Grüße und vielen Dank

Tom

User offline. Last seen 1 year 26 weeks ago. Offline
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DerChemser schrieb:

Hallo liebe Gemeinde. Ich suche nach der Namensbedeutung des FN PELLMANN.

Viele Grüße und vielen Dank

Tom

 

Hallo,

rund 250 Einträge, in D, sind zum Namen PELLMANN verz.. Die verteilen sich auf 102 vers. Landkreise. Die Meisten in SN und NW.

Rund 5 Einträge in A.

Zwei Einträge in/aus BE.

Der Name kann unters. Etym. haben. Ein Hkn. ist möglich. Pell- zu/wie Pelz.

Im Rh.- WB. findet man folgendes:

Pell-mann m.: -kartoffel, auch NBerg.

Oder (hab Dir das mal kopiert)

Pell-mann Merz, Mörs-Xanten m.: Quellkartoffel. Pell-mannengel Kemp-UWeiden m.: Spassmacher. Pell-mocks Sol-Leichl m.: -mann Pell-möll Gummb-Berghsn Pl.: dass. Pell-mühle (s. S.) Heinsb-Karken, Geld-Schravelen f.: Schälmühle, die Gerste schält. pellen das Zeitw. ist verbreiteter, doch auch bei ihm, dem Synonyme zur Seite stehen, ist genauere Angabe der Objekte u. Orte notwendig. — Lautl. Formen: pę·l.ə(n); doch -- im Geb. des WMosfrk (s. o. bei Pelle), Prät. pālt, Part. gəpālt; -ā- Wittl-Meerf Hetzerath; -- Minh, Trier-Cordel Trittenh; -i- Kreuzn-Hahnenb Pferdsf, Simm-Laufersw, Bernk-Hochschd, Zell-Büchenbeuren, May-Bell Kottenh N- u. OMendig Stdt Trimbs, Daun-Jünkerath, Ahrw-Rodder; -- Mörs, Dinsl-Walsum, Klev-Cranenbg; -ēə- Kemp-Dülken; -ē-, –ā- Geld-Stdt; pę- u. bę- Elbf; s. auch pullen bei Pulle II schw.:

a. die Walnuss p., deren grüne Schale lösen uNahe, Birkf, Wend-Marping Winterb, Saarbr-Fürstenhsn, Merz-Büschf, sehr verbr. in Trier, Bernk (Mos), Zell u. Koch, Wittl, Bitb, Prüm, Daun, Aden-Insul Nürbg Kaltenborn, u. an der uWupp u. NBerg, Ruhr, Rees-Drevenack Wesel. —

b. Hülsenfrüchte p., ausschoten Wend-Marping, Ottw-Tholey Neunk Wiesb, Saarbr-Berschw Dudw Krughütte, Saarl-Differten Hüttersd, Merz, Saarbg, Trier, Bernk, Zell-Enkirch Sohren Trarb, Koch, Kobl, Goar-Liesenf, May, Wittl, Bitb Prüm, Daun, Malm, Schleid-Baasem Blankenheimerd Rohr Reschd Schmidth Waldrf, Neuw-Unkel, dann in Eup, Kemp-Dülken, Geld-Stdt, Mörs-, Dinsl-Walsum, Ruhrort, Klev-Cranenbg; -:- Sieg-Scheiderhöhe, MülhRh-Grube Weiss. —c. Spelz p., schälen Prüm-Ihren; gepellde Gersch, in der Pellmölle geschälte Gerste Bergh, uWupp, Heinsb-Karken, Geld. — d. Raps p. Merz. — e. ein Ei p. Daun-Tettschd, Gummb, Sol, Duisb; ein Ei, junge Kartoffeln Mettm. RA.: Dat kann me besser wie weche Eier p. Sol-Leichl. Der süht ut wie ut dem Ei gepellt Gummb; e-, gequellte Kartoffeln p. Bernk-Rhaunen, Trier-Stdt, Prüm-Ihren, Köln-Stdt, Jül, Heinsb, Gummb, Remschd, uWupp (hier auch Obst p.). —f. die Haut pellt sech schält sich ab Wermelsk (die übrigen Bed. fehlen). —

2. übertr. a. de Kerəl elo muss e gepalten Noar sein Bitb-Dudeld. —b. mer hun en gepellt ihm alle Klicker abgewonnen Merz-Britten. —c. er pillt sich ist brav Simm-Laufersw. — d. -e- schlafen, in der Maurerspr. (veralt.) Bitb-NWeis. — Abl.: die Pellerei, dat Gepell(s). ab- pelle 1. trans. die Schale, etwa der Nuss a., ablösen Verbr. wie das Simpl. —2. intrans. a. abbröckeln, sich ablösen, von der Kalkschicht der Wano ebd. —b. langs de Schole a. die Schule schwänzen Ess-Kupferdreh. an -pellen: e angepellt Ei das z. T. geschält ist Gummb-Berghsn.aus -pellen: eine Nuss udgl. a. Verbr. wie p 1 a.ver -pellen: er hot sich verpellt ist schlafen gegangen Bernk-Hottenb; -i- hat sich eiligst davongemacht Kreuzn-Pferdsf. Artikelverweis Pellen ndl. pellen entsprechend, mndl. pellel, mhd. Lexer pfellel, pfelle, ahd. pfellol, –lil < lat. palliolum, pęle Geld, Mörs, Klev, Rees Sg. t. n., m.: ganz fein gewebtes Leinen mit Damastmustern, das der Pellenwewer webte [Pell, Pl. -lə Serviette Klev-Warbeyen]. RA.: Ek komm ow op de Pelle! ich werde dir zusetzen, dich schlagen; ek sall ow es op e Pelle röcke (zu Pelle?) Klev-Calcar.

Usw.. Die Angaben sind (je nach Region)  unters..

 

Ich pers. bin jedoch der Meinung, dass es sich bei PELLMANN und eine SCHREIBWEISE von BELLMANN handelt; sicherlich handeln kann. Die Meisten in SN und NI usw..

Zu diesem Namen sind in D rund 1600 Einträge verz..

Und die Etym. dieses Namens ist auch unter.. Für Sachsen kommt bei Bell- mit der Namensendung –mann, eine Koseform des Rufnamens Baldwin in Frage. Oder ein Hkn. zu den ON Bell, mit Suffix –mann. bel(l), pel(l)  sind auch Flurnamen.

Nochmal zu pe(l)e bzw. zu dem genannten Schälen: ich bezw. ehrlich gesagt, dass dieser Name sich von nur  z.B. dem Schälen der Kartoffeln (oder der Pellkarkatoffel)  ableiten soll. Ich gehe davon aus, dass der Name viel mehr im folgenden Zusammenhang steht. In D ist/war der Name Peldemühle, Pellmühle sehr oft verz.. Und dieser Name steht für: pell-, pelle-, bzw. Peldemölen, Peldemühle, Pellmöll, Pellmühle=  eine Windmühle, die zum Schälen (pellen/pelle= Schale) der Gerste bz. zur  Herstellung von Grütze, Graupen o.Ä., diente (Schälmühle, die Gerste schält). Wobei es auch Peldemühlen, gab, die mit Wasser angetrieben wurde. Solche Mühen waren in unters. Teilen von D in Betrieb.

Und wie bereits weiter oben erwähnt:

Im Rh.- WB finde sich die Bz. Pellmöll und Pellmühle.

Zu PELL-MANN steht: Pell-mann Merz, Mörs-Xanten m.: Quellkartoffel.

Oder unter Pell-mannengel steht: =Spassmacher.

Die PELLKARTOFFEL: Pellkartoffeln (im Rheinland Quellmänner, in Hessen auch Quellkartoffeln, im Saarland Quellesjer, in der Pfalz Gequellde, in der Oberlausitz Ganze Abern, in Österreich meist nur gekochte Erdäpfel genannt, in der Schweiz und in Süddeutschland Gschwellti) sind gekochte oder gedämpfte, ungeschälte Kartoffeln………………….

https://de.wikipedia.org/wiki/Pellkartoffel

 

Und wie Du nachlesen kannst, wird darüber diskutiert: pellen usw.:

http://www.mitmachwoerterbuch.lvr.de/detailansicht.php?Artikel=Pellmann&Eintrag1=934

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Hallo Tarzius.

 

Deine umfangreichen Aussagen decken sich mit meinen Gedanken.

Auf das Wörterbuch mit dem Pellen der Kartoffel/Nüsse etc. bin ich auch schon gestoßen.

Allerdings, vom örtlichen Unterschied (Rheinland - Sachsen) mal abgesehen, hat das für mich auch nicht ausgereicht um aus dem Pellen oder der Pelle einen Familiennamen abzuleiten. Der der immer Kartoffeln pellt oder was? Unfug...

Ich würde mich deiner Mühlentheorie anschließen. 

Aber auch der Bezug zu BELLMANN liegt fast auf der Hand und ist gut vorstellbar.

Vielleicht erhalte ich durch weitere Ahnenforschung über diesen Zweig noch mehr Hinweise (eventuell Zuzug oder aber ein Namenswechsel auf BELLMANN).

 

ich würde mich hier wieder melden wenn ich neue Erkenntnisse habe.

Danke dir erstmal tausendfach für deine kompetente Meinung.

VIele Grüße

Tom