Piehlmeier

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Hallo,
ich bin neu hier und würde gerne wissen, woher der Name Piehlmeier herkommt.

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oehmchen wrote:Hallo,
ich bin neu hier und würde gerne wissen, woher der Name Piehlmeier herkommt.

Hallo,

Piehl, auch Piel, Biel, Biehl (er): "Meier am Bühl" (Hügel) (mhd. bühel) Piehl(er)= Obd.-Schreibweise von Biehl(er). Siehe/lese dazu auch:

http://www.onomastik.com/forum/about6976.html&highlight=biehl

Meier auch Mehre, Meyer, Mayr, Maier, Mäher, Major, Meiur.............siehe/lese dazu:

http://www.onomastik.com/forum/about6587.html&highlight=maier+meier+meyer

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Hallo Tarzius,
vielen Dank für die schnelle Antwort, bisher war ich der Meinung, dass "Meier" vom köhlern kommt, also von der Herstellung der Holzkohle. Mein Vater hört auf diesen Familiennamen und bisher fehlte jegliche Erklärung für die Herkunft des Namens.

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oehmchen wrote:Hallo Tarzius,
vielen Dank für die schnelle Antwort, bisher war ich der Meinung, dass "Meier" vom köhlern kommt, also von der Herstellung der Holzkohle. Mein Vater hört auf diesen Familiennamen und bisher fehlte jegliche Erklärung für die Herkunft des Namens.

Hallo,

Meier ist Meier und Köhler ist Köhler :wink:

KOLLER, KÖLLER, Kohler, Köhler, Kähler sind die Berufsnamen zum mittelhochdeutschen koler, köler, = Kohlenbrenner, Köhler. Sieh/lese dazu:

http://www.onomastik.com/forum/about1301.html&highlight=kohler

Ausführlicher: (Kopie aus: alte Berufsnamen)

Der Köhler (auch Kohler, Kähler oder Kohlbrenner) stellte Holzkohle her, die wir heute fast ausschließlich zum Grillvergnügen benutzen. Früher, vor der Entdeckung der Steinkohle, war sie in vielen Bereichen außerordentlich begehrt. Vor allem die Schmiede brauchten sie, aber auch die Glashütten. Aus lufttrockenem Holz errichtete der Köhler einen Meiler und ließ innen einen Hohlraum, den Quandel, den er mit leicht entzündbarem Material füllte. Den Meiler dichtete er ab mit einer Schicht aus Erde, Moos und Rasen. Bei etwa 300 bis 350 Grad verschwelte das Holz zu Kohle.

Es war ein einsames Geschäft, denn der Köhler errichtete seine Meiler dort, wo das Holz war, also mitten im Wald. Er musste dort wohnen und dabei bleiben, denn sonst erlosch der Meiler oder das Holz verbrannte zu Asche. Es war auch ein schmutziges Geschäft - "Russwurm" war ein verbreiteter Neckname für den Köhler. Und der Ertrag der mühseligen Arbeit war gering. Dass er ein wichtiges Gut und Platz für neue Siedlungen schuf, erkannten erst spätere Generationen.

Der Köhler rangierte in der gesellschaftlichen Ordnung ganz unten, und er galt als finsterer Geselle. Nicht nur, weil er von Ruß geschwärzt war, sondern weil viele von ihnen durch die einsame Arbeit zu Sonderlingen wurden. "Es war einmal ein armer Köhler", so beginnen Märchen, die dann so enden, wie nur Märchen enden, nämlich mit seiner Erlösung zu Reichtum und Glück. Aber meist musste er sich abfinden mit seinem Elend und richtete sich darin ein.

So wurde der Köhler zum Inbegriff des einfältig Gläubigen. Und der "Köhlerglaube" sprichwörtlich. Ursprünglich bedeutet dies kindliche Frömmigkeit im Gegensatz zu geistlicher Überheblichkeit. Später wurde der Köhlerglaube aber zum abschätzigen Synonym für Leichtgläubigkeit. Köhlergläubig war einer, den man "verkohlen" kann.

Mit der Aufklärung sollte dem Köhlerglauben dann endgültig das letzte Stündlein schlagen - wie die Aufklärer hofften. Heinrich Heine jedenfalls reimte: "Der alte Köhlerglaube entschwand. Es glauben die Köhlerkinder nicht mehr an Gott und an den König noch minder".