Fuser und Kerbeck
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Fuser scheint in Deutschland sehr selten zu sein. Geogen kartiert nicht, und das Telefonbuch ergibt einen deutschen Treffer und zwei vermutlich spanische.
Bei mir trat der Name in Deidesheim (westlich von Mannheim, in der Pfalz) auf, seit ca. 1730.
Im französichen gibt es das Verb Fuser, bedeutet schmelzen, abbrennen, erschallen (Gelächter). Kann das damit zusammenhängen?
Die Kerbeck sind auch selten. Sie ballen sich um Deidesheim und Bruchsal Karlsruhe. Die Deidesheimer lassen sich auf die badischen Kehrbeck (mit h) zurückführen. Ein Kerbeck ist ca 1760 von Bad Langenbrücken (bei Bruchsal) nach Niederkirchen (bei Deidesheim) gegangen.
Eine Kehre soll eine Kurve sein. Vielleicht ein Bäcker an einer Kurve? Oder ein Bäcker, der kehrt (warum auch immer)? Oder was ganz anderes?
Liebe Grüße von der Küste,
Martina
(die patronymischen Nachnamen hier sind einfacher *g*)
Hallo!
Also ich hätte da noch Fuser = Füser = Vincentius bzw. Vincent "der Siegende". Vielleicht eine Ableitung zum Rufnamen.
Gruß
Dinomaus28 :roll:
Füser ist in dem Gebiet durchaus denkbar, ein U wurde oft wie Ü gesprochen. Geogen zickt gerade leider, sonst hätte ich mir die Verteilung von Füser auch gleich mal angesehen.
Aber wie kommt man von Vincent auf Füser ??
Ein Bach macht glaube ich mehr Sinn als ein Bäcker. Hier im Norden heißt so etwas schon mal Beke. Da bin ich nur nicht drauf gekommen 8)
Ich denke, die Wurzeln liegen bei Bad Langenbrücken in der Nähe. Die Deidesheimer führen sich auf Langenbrücken zurück, und andere Namensinseln scheint es nicht zu geben. Dass die Kernlinie ausgestorben ist, könnte möglich sein, halte ich aber für eher unwahrscheinlich.
Bei Langenbrücken fließt der Kraichbach vorbei, habe ich eben gefunden. Den finde ich allerdings nicht kurviger als andere Fließgewässer auch (jedenfalls nicht in der Gegend um Langenbrücken), aber zwischen Forst und Kraichtal ist der schon ziemlich krickelig.
Herzlichen Dank für eure schnellen und qualifizierten Antworten.
Bei Fuser muss ich wohl noch irgendwie weiter zurückkommen, um der passenden Deutung näher zu kommen. Mit Füser scheint es sich verbreitungsmäßig gar nicht zu decken. Vielleicht ergibt sich irgendwann noch eine Schreibvariante, die mich in eine konkretere Richtung bringt.
Zu Ke(h)rbeck dagegen sieht es deutlich besser aus. Sehr wahrscheinlich ist die Deutung "kurviger Bach" am nächsten dran. Es gibt den Kraichbach, mittlerweile stark begradigt, in der Nähe von Langenbrücken. Direkt bei Langenbrücken vorbei fließt der Kehrgraben, dort allerdings noch Landgraben genannt.
:D Hallo! Kerbecks! Euer Name ist nicht nur auf Süddeutschland beschränkt!!! Wir haben in USA (meist Pensilvenien) mehr Kerbeck als hier! Was die Herkunft betrifft: Der 1. (Martin) in Langenbrücken war Leinenweber und kam wohl aus dem Raum: Flamen über Holland bis Braunschweig bekannt als Name für den Bach mit Kehren! Es ist entweder ein Mann der dort an einem solchen Bach wohnte oder aber es ist wohl auch ein "Übername" denn in der Provinz Limburg (Nederland) gibt es heute noch das Sprichwort: "Kehre Beeke grunde dief" was unserem vom "Stillen Wasser" entspricht. Ein Sprichwort das man noch heute gebraucht. Die Kehrbecks aus Baden (Ettlingen) welche sich auf unseren Martin zurückführen, wissen jedoch etwas von einem französischen General (wahrscheinlich aus Flandern). In Münster (Westf.) gab es 1723 auch einen Caspar Kerbeck. Aber die Amerikaner kamen in der selben Zeit aus Deutschland, Frankreich, Irland und 1 aus Polen. Nun rätselt man schön weiter! Euer Hans Kerbeck 67071 Lu, Poststr.19 :oops:
Hans Kerbeck wrote::D Hallo! Kerbecks! Euer Name ist nicht nur auf Süddeutschland beschränkt!!! Wir haben in USA (meist Pensilvenien) mehr Kerbeck als hier! Was die Herkunft betrifft: Der 1. (Martin) in Langenbrücken war Leinenweber und kam wohl aus dem Raum: Flamen über Holland bis Braunschweig bekannt als Name für den Bach mit Kehren! Es ist entweder ein Mann der dort an einem solchen Bach wohnte oder aber es ist wohl auch ein "Übername" denn in der Provinz Limburg (Nederland) gibt es heute noch das Sprichwort: "Kehre Beeke grunde dief" was unserem vom "Stillen Wasser" entspricht. Ein Sprichwort das man noch heute gebraucht. Die Kehrbecks aus Baden (Ettlingen) welche sich auf unseren Martin zurückführen, wissen jedoch etwas von einem französischen General (wahrscheinlich aus Flandern). In Münster (Westf.) gab es 1723 auch einen Caspar Kerbeck. Aber die Amerikaner kamen in der selben Zeit aus Deutschland, Frankreich, Irland und 1 aus Polen. Nun rätselt man schön weiter! Euer Hans Kerbeck 67071 Lu, Poststr.19 :oops:
Hallo,
Die Fam. Nam. Kehrmann, Kehrbeck usw.
Kehr-: Kehre=Biegung, Ecke, Grenze. Kehr- hat an einer Kehre, Biege, od. Grenze gewohnt.
Quelle: Prof. Udolph
djoefull wrote:Die Kerbeck sind auch selten. Sie ballen sich um Deidesheim und Bruchsal Karlsruhe. Die Deidesheimer lassen sich auf die badischen Kehrbeck (mit h) zurückführen. Ein Kerbeck ist ca 1760 von Bad Langenbrücken (bei Bruchsal) nach Niederkirchen (bei Deidesheim) gegangen.
Eine Kehre soll eine Kurve sein. Vielleicht ein Bäcker an einer Kurve? Oder ein Bäcker, der kehrt (warum auch immer)? Oder was ganz anderes?
Eigentlich gibt es bei Beck nur die beiden Möglichkeiten "Bäcker" und "Bach". Ich tippe in diesem Fall auf Beck = "Bach".
Dies lässt auf einen Herkunftsnamen schließen. Es gibt z.B. einen Ortsnamen Kehrbach in Bayern. Außerdem gibt es einen Kehr-Bach im Hunsrück.
Zur Bedeutung von Kehr : es könnte sich dabei um einen obd. Flurnamen handelt. Könnte von mhd. kere = "Kehre, Kurve" abgeleitet sein. Ein Ke(h)rbeck ist also ein Bach mit zahlreichen Kurven (Windungen). Wenn ein Herkunftsname (s.o.) nicht in Frage kommt, könnte der Vorfahre an einem solchen Bach gewohnt haben (Örtlichkeitsname).